Roche mit Gewinnsprung im ersten Halbjahr
Der Basler Pharmakonzern Roche ist im ersten Halbjahr 2010 kräftig gewachsen. Der Gewinn ist um 37 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken gestiegen. Und Roche ist auch guter Dinge für die Zukunft.

CEO Severin Schwan zeigte sich am Donnerstag vor Journalisten in Basel mit dem Semesterergebnis «sehr zufrieden». Beide Divisionen seien schneller gewachsen als die jeweiligen Märkte.
Pharma wuchs währungsbereinigt um 4 Prozent auf 19,4 Milliarden Franken. Ohne Berücksichtigung des Grippemittels Tamiflu, dessen Umsatz wegen des weltweiten Abklingens der Schweinegrippe um 31 Prozent auf 710 Millionen Franken einbrach, stieg der Umsatz um 6 Prozent. Die Division Diagnostics legte in Lokalwährungen um 9 Prozent 5,3Milliarden Franken zu.
Avastin weiterhin mit grossem Potenzial
Getrieben wurde das Wachstum im Pharmageschäft erneut vorab von den Krebsmedikamenten, deren Verkäufe Roche um 9 Prozent auf 11,1 Milliarden Franken steigern konnte. Auf die Onkologie entfallen 57 Prozent des Divisionsumsatzes.
Beim Umsatzrenner Avastin verbuchte Roche ein Plus von 14 Prozent auf 3,4 Milliarden Franken. CEO Schwan zeigte sich am Donnerstag «sehr enttäuscht» über die Dienstag bekanntgegebene Empfehlung des FDA-Beratungsausschusses, dem Medikament in den USA die vorläufige Zulassung für die Behandlung von Brustkrebs wegen ungenügendem Nutzen zu entziehen.
Falls die US-Zulassungsbehörde der Empfehlung bis am 17. September folgt, droht Roche ein Umsatzverlust von 600 Millionen Franken. Dass dies diese Woche an der Börse bei den Roche-Titeln eine Kurssturz auslöste, hat Schwan offensichtlich überrascht. «Man hatte den Eindruck, die Welt bricht zusammen», sagte der Roche-CEO.
Avastin bleibe ein wichtiges Medikament mit starkem Wachstum, zeigte sich Schwan überzeugt. Das Umsatzpotenzial wird auf 8 bis 9 Milliarden Franken geschätzt. Zwar werde die Wirksamkeit des Medikaments, das die Krebsbehandlung revolutioniert habe, für einzelne Indikationen angezweifelt, doch werde man weltweit keinen Onkologen finden, der Avastin grundsätzlich in Frage stelle, meinte Schwan.
Höhere Profitabilität
Seine Profitabilität konnte der Basler Konzern im Halbjahr steigern. So stieg der Betriebsgewinn vor Sonderpositionen um 10 Prozent auf 8,8 Millionen Franken. Die Erhöhung des Konzerngewinns um 37 Prozent wird mit dem tieferen Sonderaufwand für die Integration von Genentech begründet.
Der Genentech-Deal, der Roche rund 48,2 Milliarden Franken kostet, hat sich dank der auf gesamthaft 1 Milliarde Franken veranschlagten Synergien bereits in der Halbjahresrechnung positiv ausgewirkt. Mit der Rückzahlung der für die Akquisition aufgenommenen Mittel ist der Konzern weiter als geplant. Dank vorzeitiger Tilgung einer Anleihe von 2,5 Milliarden Dollar wird Roche bis Ende Jahr ein Drittel statt wie geplant lediglich ein Viertel zurückbezahlt haben.
Aufgrund des Halbjahresergebnisses bestätigte Roche den Ausblick für das Gesamtjahr. So soll der Umsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Angestrebt wird zudem eine zweistellige Steigerung des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen. Im Halbjahr stieg dieser Wert um 11 Prozent auf 6,91 Franken.
SDA/mt
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