Rückhaltebecken in PlanungRiehen wappnet sich für Überflutungen
Das Unwetter vom 17. August setzte zahlreiche Strassen unter Wasser. Auch in Zukunft ist mit immer extremeren Wetterlagen zu rechnen. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, unternimmt die Gemeinde jetzt Schritte.

Das Klima verändert sich. Damit steigt auch das Risiko für heftige Gewitter und starke Regengüsse – vor allem im Sommer. Gewitterzüge über den Bettinger oder Riehener Dorfbächen haben in den vergangenen Jahren immer wieder grosse Schäden angerichtet. So auch diesen August: Das Unwetter überflutete zahlreiche Strassen in Riehen, im Dorfzentrum bedeckte Schlamm die Strassen, und zahlreiche private Keller wurden geflutet.
Um für solche Ereignisse in Zukunft besser gewappnet zu sein, plant die Gemeinde den Bau von Rückhaltebecken beim Hungerbach, Bettingerbach und Immenbach. Die Entscheidung basiert laut Medienmitteilung auf der Naturgefahrenkarte des Kantons Basel-Stadt. Für die drei Hochwasserschutzmassnahmen beantragt der Gemeinderat dem Einwohnerrat einen Kredit in der Höhe von 3'861’000 Franken.
Gebiete können weiter bewirtschaftet werden
35 Prozent der Investitionskosten übernimmt der Bund. Das setze voraus, dass die Becken ein 100-jähriges Regenereignis zurückhalten könnten, so Christian Jann, Leiter der Ver- und Entsorgung. Konkret bedeutet das: Die Rückhaltebecken müssen einen Regenguss von einer Intensität, die erfahrungsgemäss nur alle 100 Jahre auftritt, auffangen können. Bis das aufgefangene Wasser langsam aus den Becken abläuft, würde es 15 Minuten bis eine Stunde dauern, erklärt Christian Jann. In gewissen Grenzen können die Gebiete weiter bewirtschaftet werden. «Einfache Gewächse wie Gras können problemlos weiter angepflanzt werden.»
Im Vorfeld habe man mehrere Möglichkeiten zum Verhindern von Überflutungen geprüft. «Eine weitere Möglichkeit wäre, das Wasser über Kanäle durch das Dorf zu leiten.» Für eine solche Lösung hätten sich vor allem Bewohner und Landwirte ausgesprochen, die direkt von dem geplanten Becken betroffen sind. «Für die Kanäle müsste man fast das ganze Dorf abgraben. Das wäre um einiges kostspieliger und würde länger dauern», so Jann.
Wann man das Projekt tatsächlich umsetzen kann, ist noch unklar. Momentan liege nur das Vorprojekt vor. «Bis alle Hürden überwunden sind, könnte es erfahrungsgemäss noch bis zu 10 Jahre gehen.»
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