Rickenbach: Flüchtiger bereits in Italien?
Der von der Polizei getötete Moldawier hat vor seinem Tod wohl mehrere Einbrüche verübt. Sein Kollege entwischte der Polizei wohl in einem gestohlenen Auto über die Grenze nach Italien.
Die Polizei schliesst nicht aus, dass der Komplize des in Rickenbach SZ bei einer Polizeikontrolle getöteten Moldawiers noch am gleichen Morgen die Grenze in Stabio TI in Richtung Italien passiert hat. Und zwar mit einem in Schattdorf UR gestohlenen Auto.
Gleich vier Mal war in der Industriezone in Schattdorf in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eingebrochen worden. Gestohlen wurden unter anderem elektronische Geräte und Baugeräte, Bargeld sowie zwei Autos. Die Deliktsumme konnte die Polizei noch nicht beziffern.
Sofort schrieb die Urner Kantonspolizei die beiden gestohlenen Fahrzeuge zur Fahndung aus. Kurze Zeit später konnte eine Patrouille mit zwei Schwyzer Polizisten eines der Fahrzeuge auf der Ibergereggstrasse in Rickenbach SZ orten. Die Polizisten wollten das Fahrzeug und die Insassen kontrollieren.
Dabei sei es «zu einem Schusswaffeneinsatz durch die Polizei» gekommen, teilte die Schwyzer Kantonspolizei mit. Ein 24-jähriger Moldawier erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch vor Ort verstarb. Was genau vorgefallen war und weshalb es zur tödlichen Schussabgabe kam, bleibt unklar. Auch ist noch nicht klar, ob die beiden Männer ebenfalls bewaffnet waren.
Erfolglose Suche
Der zweite Fahrzeuginsasse schaffte die Flucht. Sofort leitete die Polizei eine Grossfahndung mit rund hundert Einsatzkräften ein. Hunde und ein Helikopter unterstützten die Polizisten. Man sperrte die Ibergereggstrasse, suchte während der ganzen Nacht. Doch der unbekannte Mann blieb unauffindbar.
Nun gehen die Polizei und die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich der gesuchte Komplize nicht mehr in der Gegend aufhält. Sie schliessen auch nicht aus, dass er noch am selben Morgen im zweiten Fahrzeug, welches in der Nacht in Schattdorf entwendet und mit gestohlenen Urner Kontrollschildern versehen worden war, die Grenze in Stabio TI in Richtung Italien passiert hat.
Die Polizei fahndet nach einem 30- bis 35-Jährigen mit kurzen hellen Haaren und einer dunklen Jacke. Er ist der Polizei nicht bekannt. Anders das Todesopfer: Der 24-jährige Moldawier war wegen Widerhandlung gegen das Ausländergesetz durch eine Amtsstelle des Kantons Zürich zur Verhaftung ausgeschrieben.
Die Ermittlungen der kantonalen Staatsanwaltschaft mit Unterstützung des Forensischen Instituts Zürich, des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Zürich und der Zuger Polizei zum Tathergang und der Todesursache laufen. Zum Stand der Ermittlungen könnten zur Zeit keine weiteren Angaben gemacht werden, teilte die Schwyzer Kantonspolizei mit. Die Ibergereggstrasse, die gestern gesperrt wurde, ist in Zwischenzeit wieder offen.
SDA/kpn/wid
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch