Reitschul-Demo in Bern mit Zwischenfällen
1000 Personen sind an der Kundgebung zum Jubiläum der Reitschule mitgelaufen. Die Polizei hat den Marsch begleitet.
Bis zu 1000 Menschen nahmen am Samstagabend an der Kundgebung zum 30-Jahr-Jubiläum des alternativen Kultur- und Begegnungszentrums Reitschule teil. Die Aktion in Bern verlief friedlich, soweit das für einen einzelnen Reporter zu beurteilen war.
Die Demo trug den Titel «30 Jahre sind nicht genug – die Utopie ins Hier und Jetzt holen». Sie sollte der Reitschule «neuen Kampfgeist einhauchen», wie ein Organisator via Lautsprecher beim Start des Marschs durch Bern sagte.
Pyrotechnika und Sachbeschädigungen
Dennoch kam es zu Zwischenfällen, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte: «Im Verlauf der Demonstration wurden mehrfach Pyrotechnika gezündet. Zudem wurden von teilweise vermummten Personen aus dem Umzug heraus diverse Sprayereien und Sachbeschädigungen an zwei Ticketautomaten begangen. Gegen Ende des Umzugs wurden im Bereich der Neubrückstrasse zudem Polizeifahrzeuge vereinzelt mit Steinen beworfen, worauf ein Polizist kurzzeitig Reizstoff einsetzen musste.
Gemäss aktuellen Kenntnissen wurde niemand verletzt. Der Sachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf gegen 20'000 Franken.» Ermittlungegen seien im Gang.
«Welcome to hell»
Der Marsch führte zu «symbolträchtigen Orten der ausserparlamentarischen Bewegung». So legten die Teilnehmer etwa in der Gerechtigkeitsgasse einen Halt ein, wo Links-Alternative 2007 einen Umzug der SVP durch Bern stoppten. Dies mit einer breiten Front und einem Transparent mit der Aufschrift «Welcome to hell».
Weitere Stationen des Marschs vom Samstag durch Bern waren das Berner Rathaus, wo Stadt- und Kantonsparlament tagen, und die Grosse Schanze. Dort fand 1987 ein Teil jener kulturellen Aktivitäten statt, mit welchen Berner Künstler vor 30 Jahren zur Eröffnung der Berner Reitschule beitrugen.
Kleinere Verkehrsbehinderungen
Die Berner Kantonspolizei eskortierte – zum Missfallen der Reitschul-Sympathisanten – den Kundgebungszug und regelte den Verkehr. Insofern tolerierte sie und damit die Stadt Bern die Kundgebung, für welche die Organisatoren kein Bewilligungsgesuch eingereicht hatten.
Ein Grossaufgebot der Polizei stand aber rund um die Demonstration bereit für ein rasches Eingreifen, wie zu beobachten war. Es kam zu kleineren Verkehrsbehinderungen und zu einzelnen Sprayereien. Auch zündeten einzelne Kundgebungsteilnehmer Feuerwerk, aber keine Böller. Ein Teil der Teilnehmer war vermummt.
Der gut zweistündige Marsch begann beim Bärengraben und endete bei der Reitschule. Zu Beginn und am Schluss dürften weniger als 1000 Menschen teilgenommen haben, während des Zugs durch die Altstadt hingegen schätzungsweise 1000. Zum Marsch aufgerufen hatte ein «Kollektiv Klassentreffen Ü-30».
SDA/fal
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