Regierung verärgert Stadtcasino-Betreiber mit «Minimalbeitrag»
Die Pläne für den Umbau des Stadt-Casinos Basel drohen zur Makulatur zu werden: Statt den geforderten 35 Millionen Franken will die Basler Regierung an das 71-Millionen-Projekt nur einen «Minimalbeitrag» leisten. Die Casino-Gesellschaft ist «unzufrieden und enttäuscht».

Unterstützen wolle sie lediglich die Sanierung des Musiksaals sowie die dringendsten haustechnischen Massnahmen, teile die Regierung am Donnerstag mit. Über die Höhe des «Minimalbeitrags» machte sie im Communiqué keine Angaben. Gegen das von der Casino-Gesellschaft vorgesehene Projekt für die Sanierung und einen Teilumbau des Stadt-Casinos führt die Regierung eine Reihe von Argumenten ins Feld. So sei das Vorhaben ähnlich teuer wie das vom Volk abgelehnte Neubauprojekt von Zaha Hadid, ohne jedoch dessen Vorteile und Mehrwert zu generieren.
«Zurück auf Feld eins»
Die Gestaltungsmöglichkeiten im Gebäude würden zudem durch den von der Casino-Gesellschaft mit der Gastrag AG bis 2027 verlängerten Pachtvertrag zu sehr eingeschränkt, hält die Regierung weiter fest. Sie vermisst schliesslich im Casino eine überzeugende Lösung für die Kammermusik. Die geplante Aufhebung des Hans Huber-Saals hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Die Casino-Gesellschaft zeigte sich vom Entscheid der Regierung in einer Mitteilung «unzufrieden und enttäuscht». Nun müsse man wohl zurück auf Feld eins, sagte Präsident Christoph Gloor zur SDA. Überraschend kommt das Verdikt für die Casino-Gesellschaft insofern, als das Vorhaben gemeinsam mit Spitzenvertretern aus dem Präsidial- und dem Bau- und Verkehrsdepartement erarbeitet wurde. Die Zusammenarbeit mit diesen sei sehr gut gewesen, sagte Gloor.
Neubau steht zur Diskussion
Der Projektgruppe gehörte auch Kultur-Chef Michael Koechlin an, der Ende Jahr aus der Kantonsverwaltung ausscheidet. Diese Woche gab das Präsidialdepartement dessen Abgang im «gegenseitigen Einvernehmen» bekannt. Die Casino-Gesellschaft will nun die neue Situation analysieren. Allenfalls sollen laut Gloor im Herbst an einer ausserordentlichen Generalversammlung neue Optionen unterbreitet werden.
Für die Regierung steht gemäss der Mitteilung als mittelfristige Option ein Neubau des Stadt-Casinos zur Diskussion. Ein solcher könnte in die Neugestaltung des Barfüsserplatzes einbezogen werden, heisst es weiter. Das Präsidialdepartement will für eine solche Variante des Gespräch mit der Casino-Gesellschaft aufnehmen.
SDA/jg
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