Rebellengruppe lehnt Waffenruhe in Syrien ab
Russland und die USA haben sich auf eine Feuerpause ab Montagabend geeinigt. Doch es sind auch andere massgeblich am Krieg beteiligt.

Eine einflussreiche Rebellengruppe in Syrien hat die von Russland und den USA erzielte Vereinbarung über eine ab Montag geltende Waffenruhe abgelehnt. Diese würde lediglich die Regierung in Damaskus stärken und das Leiden der Menschen erhöhen, erklärte die islamistische Gruppe Ahrar al-Sham am Sonntagabend.
«Das syrische Volk kann keine halben Lösungen akzeptieren», hiess es in einem von der Gruppe veröffentlichten Video. Ahrar al-Sham ist die erste unter der Vielzahl von Rebellengruppen in Syrien, die offiziell auf die Vereinbarung über die Waffenruhe eingegangen ist.
Vereinbarung würde Regime nur stärken
Zuvor hatten verschiedene Oppositionsbündnisse ihre Skepsis geäussert, ob sich die Regierung von Präsident Assad tatsächlich an die Abmachung halten werde. Das wichtigste Oppositionsbündnis, das Hohe Verhandlungskomitee, hatte am Sonntag erklärt, die Vereinbarung werde noch geprüft.
Ahrar al-Sham veröffentlichte ihr Video im Online-Dienst Youtube anlässlich des islamischen Opferfestes am Montag. Darin sagt der Vize-Anführer der Gruppe, Ali el-Omar, «die russisch-amerikanische Vereinbarung» lasse «all die Opfer und all die Gewinne unseres revoltierenden Volkes verpuffen». «Sie trägt nur dazu bei, das Regime zu stärken und die Revolution militärisch einzukreisen.»
Zusammenarbeit mit Jihadisten nicht beenden
El-Omar lehnte auch den Teil der Vereinbarung ab, nach dem die Rebellen ihre Zusammenarbeit mit den Jihadisten der Fateh-al-Sham-Front beenden sollen. Deren Sprecher Mostafa Mohamed erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, «alle Gespräche und Vereinbarungen, die nicht die Kämpfer vor Ort einbeziehen» seien «nutzlos». Die Jihadisten sind allerdings von der vereinbarten Waffenruhe ausgenommen.
Die am Freitag nach langen Verhandlungen zwischen Russland und den USA erzielte Vereinbarung sieht vor, dass sich die syrischen Regierungstruppen rund um die umkämpfte Grossstadt Aleppo zurückziehen und humanitären Helfern Zugang gewähren. Russland muss die Regierungstruppen davon überzeugen, die Rebellengebiete nicht länger zu bombardieren.
Die syrische Regierung «billigte» die jüngste Waffenruhe. In der umkämpften Grossstadt Aleppo würden die Kampfhandlungen «aus humanitären Gründen» eingestellt, hiess es.
Koordination zwischen Russland und USA
Im Gegenzug müssen die USA die mit ihnen verbündeten Rebellengruppen dazu bringen, nicht mehr mit der islamistischen Fateh-al-Sham-Front, der früheren Al-Nusra-Front, zu kooperieren. Hält die Waffenruhe eine Woche lang, wollen die USA und Russland ihren Kampf gegen Jihadisten in Syrien koordinieren.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Fateh-al-Sham-Front sollen weiterhin bekämpft werden.
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