Rafael Nadals historische Bruchlandung
Redaktion Tamedia lässt während des French Open jeden Tag eine legendäre Partie des Sandplatz-Grand-Slams Revue passieren. Heute: Der Tag, an dem der König stürzte.
Rafael Nadal gilt in Roland Garros als nahezu unbesiegbar, als er am 31. Mai 2009 zum Achtelfinal gegen Robin Söderling antritt. Alle erwarten, dass der Spanier dem Schweden eine Lektion erteilt, weist er am French Open doch eine Bilanz von 31:0 Siegen und vier Titelgewinnen in vier Jahren auf. Söderling, im ATP-Ranking gerade einmal auf Platz 25 zu finden, hat dagegen noch nie die Viertelfinals eines Major-Turniers erreicht. Doch es kommt anders: Der Aussenseiter legt ohne jeden Respekt los und sichert sich den ersten Satz mit 6:2. Für Nadal ist es der erste Satzverlust seit dem Final von 2007 gegen Roger Federer.
Der zweite Durchgang bringt die vermeintliche Wende. Nadal sichert ihn sich im Tiebreak, die meisten Zuschauer glauben nicht mehr an Söderling – zumal der Skandinavier einen Monat zuvor auf dem Römer Sand gerade einmal ein Game gegen Nadal für sich verbuchen konnte. Söderling straft die Skeptiker jedoch erneut Lügen und sichert sich mit einem 6:4 die 2:1-Satzführung. In den kurzen Pausen vor dem Seitenwechsel vergräbt er sein Gesicht im Handtuch und fokussiert seinen Geist, während Nadal den Körper mit Bananen füttert.
Satz Nummer 4 geht ins Tiebreak – und Söderling, von «Robin, Robin»-Sprechchören angetrieben, lässt dem grossen Favoriten keine Chance mehr. Er gewinnt die Kurzentscheidung 7:2 und den Match 6:2, 6:7, 6:4, 7:6. «Ich erwarte zumindest ein SMS von Björn Borg», scherzt der Mann, der den König stürzte. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Söderling verhinderte mit seinem Erfolg, dass Nadal Borgs Rekord von vier French-Open-Titeln in Serie nach der Egalisierung 2008 nicht auch noch auslöschte. Der Lauf des Riesentöters führt bis in den Final. Dort aber ist Federer zu stark.
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