RAF plante Attentat mit Modellflugzeug
Der verstorbene CSU-Chef Franz Josef Strauss forderte im Deutschen Herbst massiven Widerstand gegen die RAF. So geriet er ins Visier der Terroristen. Seine Kinder berichten jetzt von Attentatsplänen.
Die Rote Armee Fraktion (RAF) wollte 1977 den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauss mit Hilfe von Sprengladungen an Modellflugzeugen ermorden. Das erzählen Kinder von Franz Josef Strauss in einem Interview mit der «Bild»-Zeitung zu dessen Todestag, der sich am 3. Oktober zum 20. Mal jährt.
Die Strauss-Tochter Monika Hohlmeier sagte der «Bild»-Zeitung, das damalige RAF-Mitglied Verena Becker habe sich in einem Münchner Hochhaus verschanzt: «Dort sind die Terroristen eingezogen und haben unsere Wohnung mit Ferngläsern beobachtet, uns ausgespäht.» Es seien Pläne gefunden worden, «die eine Sprengstoff-Attacke auf unsere Wohnung mit Modellflugzeugen vorsahen».
Der jüngste Sohn erinnert sich: «Unsere Wohnung konnte von zwei Hochhäusern eingesehen werden. Sie war nicht sicher und wir mussten daraufhin umziehen.»
Strauss gehörte im Deutschen Herbst von 1977 zum parteiübergreifenden Krisenstab, in dem Massnahmen zur Bekämpfung des RAF-Terrors beraten wurden. Dort sollen im September 1977 auch radikale Massnahmen wie der Einführung der Todesstrafe, von Erschiessungen und von Repressalien zur Sprache gekommen sein, sollte der damals entführte Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer nicht freigelassen werden. Strauss galt als Verfechter einer besonders harten Linie: Er forderte eine «massive Gegendrohung».
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