Putin will bis 2024 an der Macht bleiben
Russlands Regierungschef wird voraussichtlich am Sonntag ein weiteres Mal zum Präsidenten gewählt. Sechs Jahre wird seine Amtszeit dauern. Doch Wladimir Putin denkt bereits weiter, viel weiter.

Russlands Regierungschef Wladimir Putin hat nicht ausgeschlossen, sein Land bis zum Jahr 2024 als Staatschef führen zu wollen. In einem heute veröffentlichten Interview mit ausländischen Medien sagte der russische Ministerpräsident Wladimir Putin auf die Frage, ob er womöglich auch bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2018 antreten wolle: «Das wäre normal, wenn alles gut läuft, wenn das den Leuten gefällt.» Putin ist haushoher Favorit bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag. Sollte er im Jahr 2018 erneut antreten, gewinnen und eine weitere sechsjährige Amtszeit ausfüllen, käme er im Jahr 2024 auf insgesamt 24 Jahre an der Macht.
«Ich weiss noch nicht, ob ich mehr als 20 Jahre bleiben will», sagte Putin in dem Interview, dessen Text von der russischen Regierung verbreitet wurde. «Ich habe mich noch nicht entschieden, momentan geht es um die Präsidentschaftswahl für die kommenden sechs Jahre.» Putin war bereits in den Jahren 2000 bis 2008 zwei Amtsperioden lang Präsident und wurde dann Regierungschef. Die Amtszeit des russischen Präsidenten beträgt ab dieser Wahl sechs und nicht mehr vier Jahre.
Medwedew wird Ministerpräsident
In dem Interview bekräftigte Putin erneut, dass der bisherige Präsident Dmitri Medwedew nach einem Sieg am Sonntag in das Amt des Regierungschefs wechseln solle. «Wir sagen dem Land klar und ehrlich, was wir vorschlagen», sagte Putin. Die geplante Machtrochade war Ende September 2011 nach monatelangen Spekulationen bekannt gegeben worden.
Putin und die Regierungspartei Einiges Russland sehen sich seit Monaten mit Protesten von bislang nicht gekanntem Ausmass konfrontiert, immer wieder gingen in Moskau Zehntausende Menschen auf die Strasse. Putin sagte nun nach Regierungsangaben, er sei «glücklich» über diese Proteste. Diese zeigten, dass die Behörden reagieren und die Erwartungen der Bürger erfüllen müssten. «Ich denke, das ist eine sehr gute Erfahrung für Russland», sagte Putin. Dass sich die Proteste gegen Einiges Russland richteten, sei nicht überraschend, schliesslich habe die Partei «ziemlich lange die Last der Verantwortung in diesem Land getragen».
AFP/jak
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