Prozess um Fricktaler Millionenbetrug
Mit einem weit gespannten Vermittlernetz soll die ASE Investment AG in Frick ahnungslose Anleger um Millionen geprellt haben. Nun wird den Verantwortlichen der Prozess gemacht.

Der Prozess gegen frühere Verantwortliche der ASE Investment in Frick wegen Anlagebetrug im Umfang von 170 Millionen Franken findet zwischen dem 21. und dem 26. November statt. Zuständig ist das Bezirksgericht Laufenburg.
Angeklagt sind drei Personen. Der weitgehend geständige Geschäftsführer wurde wegen gewerbsmässigen Betrugs, qualifizierter ungetreuer Geschäftsbesorgung und wegen mehrfacher Urkundenfälschung angeklagt. Der Mann befindet sich seit seiner Verhaftung ohne Unterbruch in Haft. Er trat im Februar 2015 den vorzeitigen Strafvollzug an.
Der Präsident des Verwaltungsrat der ASE wurde wegen qualifizierter ungetreuer Geschäftsbesorgung und Misswirtschaft angeklagt. Ein ehemaliger Kundenbetreuer der ASE bei der Basler Kantonalbank (BKB) muss sich wegen Gehilfenschaft zu gewerbsmässigen Betrugs vor Gericht verantworten. Diese beiden Beschuldigten weisen gemäss früheren Angaben der Staatsanwaltschaft jegliche Schuld von sich.
Komplexes und langes Verfahren
Die von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafanträge werden an der Verhandlungen bekannt gegeben. Das Verfahren erwies sich bislang als komplex. Die Staatsanwaltschaft ermittelte 2500 Geschädigte. Davon beteiligten sich 639 als Privatkläger am Strafverfahren. Die Akten füllen 448 Bundesordner.
Entsprechend gross dürfte das öffentliche und mediale Interesse am Prozess sein. Dieser findet deshalb nicht in den Räumen des Bezirksgerichts in Laufenburg statt, sondern wurde laut Mitteilung der Aargauer Gerichte vom Donnerstag ins Kantonale Zivilschutzausbildungszentrum in Eiken verlegt.
Fiktive Gewinne vorgetäuscht
Die ASE Investment war eine externe Vermögensverwalterin und bot ihren Kunden Devisenhandel in unterschiedlichen Produkten an. Bei der Vermögensverwaltungstätigkeit der ASE kam es im Laufe der Zeit zu diversen massiven Unregelmässigkeiten, wie die Staatsanwaltschaft feststellte.
Dem Hauptbeschuldigten wird vorgeworfen, dass er die bei seiner Anlagetätigkeit seit mindestens Januar 2006 erlittenen Verluste verheimlicht und stattdessen den Anlegern fiktive Gewinne ihrer Anlagen vorgetäuscht hat.
In der Folge habe er nach Bedarf Löcher in den unterschiedlichen Anlageprodukten gestopft. Dabei habe er auf sämtliche Mittel zurückgegriffen, denen er im Namen der ASE habhaft habe werden können.
Hintergrund des damals entstandenen Tatverdachts waren Bankauszüge, welche gegenüber den Kunden falsche Guthaben auswiesen. Im Juni 2012 wurde über die ASE der Konkurs eröffnet und im Januar 2014 mangels Aktiven eingestellt. Das Kürzel ASE stand für «Anlage, Sicherheit, Ertrag».
SDA/amu
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