«Pressefreiheit bedeutet nicht die Freiheit zur Beleidigung»
Der Ministerpräsident der Türkei kritisiert die neue Titelseite von «Charlie Hebdo» scharf. In seinem Land erlaube er keine Beleidigung Mohammeds. Eine türkische Zeitung hatte das Cover von Charlie Hebdo abgedruckt.

Nach dem Nachdruck der Mohammed-Karikatur aus der jüngsten «Charlie Hebdo«-Ausgabe hat die türkische Zeitung «Cumhuriyet» Ärger mit der Justiz. Die Staatsanwaltschaft von Istanbul habe Ermittlungen wegen des Verdachts auf «Anstiftung zum Hass» aufgenommen, meldeten türkische Medien.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu kritisierte die Karikatur als «schwere Provokation». Pressefreiheit bedeute nicht die «Freiheit zu beleidigen». Neben der Zeitung hatten in der Türkei auch mehrere Websites die Zeichnung des Propheten veröffentlicht. Ein Gericht verfügte am Donnerstag ihre Sperrung, da die Zeichnung eine Beleidigung «für die Gläubigen» sei.
Nach der Veröffentlichung des «Charlie Hebdo»- Titelbilds in der Türkei hat Ministerpräsident Ahmet Davutoglu den Abdruck von Mohammed-Karikaturen verurteilt. «Pressefreiheit bedeutet nicht die Freiheit zur Beleidigung», sagte Davutoglu nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara vor seiner Reise nach Brüssel.
Vier Internetseiten gesperrt
Insbesondere wenn es den Propheten betreffe, könne man das nicht als Pressefreiheit betrachten. «In diesem Land erlauben wir keine Beleidigung des heiligen Propheten. Das ist eine sehr klare und grundsätzliche Haltung.»
Davutoglu erklärte weiter, in der Türkei herrsche eine grosse Sensibilität bezüglich des Themas. Unter diesen Umständen eine den Propheten beleidigende Karikatur zu veröffentlichen, sei eine Provokation.
Die linksnationalistische Zeitung «Cumhuriyet» hatte in ihrer Druckausgabe unter anderem das «Charlie Hebdo«-Titelbild, das einen weinenden Mohammed zeigt, klein über zwei Kolumnen abgedruckt.
Ein Gericht ordnete die Sperrung von vier Internetseiten an, auf denen das Titelbild abrufbar war. Der Gerichtsbeschluss betrifft unter anderem das unabhängige Internetportal T24. Am Donnerstagmorgen konnten Nutzer in der Türkei die betreffende Seite jedoch noch immer abrufen.
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