Präzedenzfall Juncker
Die Nominierung des Luxemburgers als Kommissionspräsident wäre eine Revolution für die EU. Während die Staatschefs sonst immer mit Konsens entscheiden, ist diesmal mit einer Kampfabstimmung zu rechnen.

Alte Schlachtfelder eignen sich nicht als Schauplatz für den Streit um Europas Spitzenjob. Wenn die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten heute im westbelgischen Ypern zum Auftakt ihres Gipfels zusammenkommen, sollen sie dort ohne Misstöne des Beginns des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gedenken können. Die Nominierung von Jean-Claude Juncker als nächstem EU-Kommissionspräsidenten soll erst am Freitag entschieden werden, wenn Europas Staatenlenker sich wieder in drei Autobussen nach Brüssel verschoben haben.