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Im Raum stehen eine allergische Hautreaktion sowie Nierenprobleme: Impfstoff von Moderna.
Foto: Keystone
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will Antworten von Pfizer und Moderna. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf eine Mitteilung vom Mittwochabend. Darin verwies die Behörde auf neue potenzielle und seltene direkte Nebenwirkungen der beiden Impfstoffe. Die Firmen sollen nun weitere Daten bereitstellen.
Im Raum stehen drei mögliche unerwünschte Wirkungen. Erythema multiforme, eine Form einer allergischen Hautreaktion, Glomerulonephritis, eine Nierenentzündung, und das nephrotische Syndrom, eine Nierenerkrankung, die durch starke Eiweissverluste im Urin gekennzeichnet ist. Diese werden nun vom Sicherheitsausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur untersucht.
Bei allen drei potenziellen und direkten Nebenwirkungen seien wenige Fälle gemeldet worden, teilte die EMA mit. Wie viele es sind, gab die Behörde nicht bekannt.
Ebenfalls zum Thema werden Fälle von Menstruationsstörungen nach der Impfung. Die Behörde betont allerdings, dass «ein kausaler Zusammenhang zwischen Covid-19- Impfstoffen und Menstruationsstörungen bisher nicht nachgewiesen werden konnte».
Forscherinnen in den USA haben erste Studien gestartet, um dieses Thema zu beleuchten, wie SRF meldete. In den nächsten Wochen sollen weitere Untersuchungen folgen. Die EMA rät Frauen, bei denen unerwartete Blutungen auftreten – etwa bei solchen, die bereits in der Menopause sind – oder die sich Sorgen über anhaltende oder schwere Menstruationsstörungen machen, einen Arzt aufzusuchen. Die EMA werde das Thema weiter beobachten.
Für Moderna und Pfizer/Biontech haben diese Vorsichtsmassnahmen Konsequenzen an der Börse. Beide gehörten im gestrigen Tagesverlauf zu den Verlierern. Moderna-Aktien sanken um über 15 Prozent. Auch die Biontech-Aktien schlossen deutlich tiefer als am Vortag.
Bezüglich der Wirkung gegen die Delta-Variante des Virus gibt es nun neue Erkenntnisse. Eine Studie aus den USA zeigt eine leicht bessere Wirkung des Moderna-Impfstoffs im Vergleich zu Pfizer/Biontech. Diese Studie stimmt mit anderen Untersuchungen überein. Doch alle Studien zeigen: Die Impfungen nützen noch immer. Das Risiko eines schlimmen Verlaufs ist nach der Impfung deutlich kleiner.
Philipp Felber-Eisele ist Wirtschaftsredaktor bei Tamedia. Er berichtet über Wirtschaftspolitik direkt aus Bundesbern. Der Germanist und Historiker ist seit 2019 bei Tamedia als Journalist tätig.