Post setzt auf Adressprüfer in Vietnam – Stellenabbau droht
Die Post lässt versuchsweise unleserliche Briefadressen in Vietnam kontrollieren. 100 Stellen in der Schweiz sind gefährdet.

Die Post lässt in einem Pilotversuch Briefadressen in Vietnam verarbeiten. Post-Sprecher Oliver Flüeler bestätigt entsprechende Recherchen der «SonntagsZeitung». Wenn ein Scanner im Briefzentrum Zürich-Mülligen eine Adresse nicht erkennt, wird diese verschlüsselt nach Asien übermittelt.
Dort vergleichen Mitarbeitende der Konzerngesellschaft Swiss Post Solutions die Adressen auf den Briefen mit den Adressdaten der Post und versehen sie mit einem zusätzlichen Code. Dieser erlaubt es, dass die Maschinen in der Schweiz die Briefe genauer sortieren. Bisher erledigten die Pöstler diese Arbeit morgens vor ihrer Tour von Hand.
Der Versuch dauert fünf Wochen. Danach will die Post bis im Herbst entscheiden, ob sie die neue Technologie in ihren drei Briefzentren Zürich-Mülligen, Eclépens VD und Härkingen SO einführt. Bei einer landesweiten Einführung würden «wegen des höheren Automatisierungsgrades bei der Briefzustellung weniger als hundert Stellen wegfallen», sagt Flüeler.
Post-Kader tagte auf Mallorca
Auch eine auf Mallorca durchgeführte Klausur für Führungskräfte sorgt für Schlagzeilen. «Ich bin schon etwas erstaunt», sagt SVP-Nationalrätin Natalie Rickli zur «Schweiz am Sonntag». «Die Post ist kein privates Unternehmen. Solange sie im Staatsbesitz ist und in einem geschützten Markt operiert, ist in solchen Angelegenheiten volle Transparenz zu schaffen», so die Präsidentin der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrates weiter.
«Ich finde es ärgerlich, wenn sich öffentliche Unternehmen wie ein Elefant im Porzellanladen aufführen», sagt auch die grüne Nationalrätin Regula Rytz.
Bei der nächsten Sitzung zwischen dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und der Post-Direktion soll die Klausur thematisiert werden.
«Die Kosten wären nicht niedriger gewesen, hätte der Workshop in einem Hotel in der Schweiz stattgefunden», wiegelt Post-Sprecherin Jacqueline Bühlmann ab. Die Tagung habe in einem privaten Anwesen eines Mitarbeiters stattgefunden. Ausserdem ergänzt sie, dass die Post keine Mittel aus der Bundeskasse erhalte.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch