Rechtsterror in DeutschlandPolizistin schreibt heimlich Briefe an Attentäter von Halle
Sie soll dem Rechtsterroristen Stephan B. gegenüber monatelang Sympathie für seine Taten ausgedrückt haben. Die Beamtin wurde nun vom Dienst suspendiert.

Eine Beamtin soll heimlich eine Brieffreundschaft mit dem wohl bekanntesten Strafgefangenen in dem Bundesland entwickelt haben, dem Rechtsextremen Stephan B., der vor zwei Jahren einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübte. Das Innenministerium in Sachsen-Anhalt hat nach Recherchen mehrerer deutscher Medien die junge Polizeikommissarin aus Dessau vom Dienst suspendiert.
In mehr als zehn Briefen, die die Beamtin in Laufe mehrerer Monate schrieb, soll sie ihr Verständnis für die Tat ausgedrückt haben. Beruflich soll die Beamtin nicht speziell mit Ermittlungen wegen Terrorismus oder anderer Hassverbrechen betraut gewesen sein, auch nicht mit dem Schutz jüdischer Einrichtungen. Dass sie grosse Sympathien für den Rechtsterroristen Stephan B. hegte, soll im Kollegenkreis lange unbemerkt geblieben sein.
Sympathien für den Mörder
Erst im Frühsommer fiel Kollegen auf, dass sie sich positiv über den Attentäter äusserte. Sie soll seine Tat relativiert haben. Die Beamten meldeten den Fall ihren Vorgesetzten, so wurde die Beamtin zur Rede gestellt. In der Folge kam heraus, wie lange sie schon mit Stephan B. in Kontakt stand. Bei einer Kontrolle von dessen Zelle in der Justizvollzugsanstalt waren die Briefe gefunden worden.
Für ihre Brieffreundschaft mit dem Attentäter soll die Polizeikommissarin einen falschen Namen und eine falsche Adresse angegeben haben, weshalb bei der Postkontrolle in der Justizvollzugsanstalt, in der Stephan B. einsitzt, nicht sofort klar war, dass es sich um eine Polizistin handelt. Der Rechtsterrorist soll Briefe von mehreren Personen erhalten haben, die nun ebenfalls überprüft werden. Das Innenministerium Sachsen-Anhalt wollte sich auf Anfrage nicht äussern.
Fehler gefunden?Jetzt melden.