Polizei stellt grossflächige Suche nach Bankiersfrau ein
Knapp eineinhalb Wochen nach der Entführung schwindet die Hoffnung, die 54-jährige Maria Bögerl lebend zu finden.
Die Polizei hat ihre grossangelegte Suche nach der entführten Bankiersfrau Maria Bögerl vorerst eingestellt. «Wir haben alle Flächen durchsucht, die uns sinnvoll erschienen - es war ein unglaublich grosses Gebiet. Doch leider wissen wir noch immer nicht, wo Frau Bögerl ist», sagte der Heidenheimer Polizeisprecher Bernhard Kohn am Freitagmittag der Nachrichtenagentur DAPD. Einen «Bild»-Bericht, wonach Blutspuren in ihrem Auto Maria Bögerl zugeordnet werden konnten, wollte die Polizei nicht kommentieren.
Bis Donnerstagabend suchten Bereitschaftspolizisten, Hundeführer und viele weitere Helfer in rund 2500 Personalschichten nach der entführten 54-Jährigen. «Dabei wurden Waldgebiete durchforstet sowie Steinbrüche, Höhlen, Hütten, Unterstände, Abflussrohre und Teiche durchsucht», berichtete der Polizeisprecher. Auch Lauben, Kleingartensiedlungen und Campingplätte habe sich die Polizei vorgenommen.
Polizei untersuchte auffällige Bankkonten
Zusammen mit den per Hubschrauber überflogenen Gebieten seien mehrere hundert Quadratkilometer nach Bögerl abgesucht worden. «Wir haben uns bemüht, vollständig zu sein.» Die für die Suche eingesetzten Bereitschaftspolizisten würden nun unmittelbar der Sonderkommission unterstellt. Bei neuen Hinweise könne die Suche jederzeit fortgeführt werden.
Inzwischen untersuchte die Polizei auch auffällige Bankkonten bei der Sparkasse Heidenheim; diese wird von Bögerls Ehemann Thomas geleitet. «Wir wollen nicht ausschliessen, dass der Täter ein verschuldeter Bankkunde sein könnte, der sich an Thomas Bögerl rächen will», erklärte der Polizeisprecher. Dieser Ansatz gehöre zur Suche nach einem Motiv für das Verbrechen.
Belohnung von 100'000 Euro
Bei der Sonderkommission gingen bis Freitag rund 1200 Hinweise aus der Bevölkerung ein. 500 der Hinweise seien «werthaltig» und davon bereits 200 abgearbeitet. Eine heisse Spur sei nicht darunter. Auch die Belohnung von 100'000 Euro und ein verzweifelter Appell der Familie in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY» erbrachten bislang keinen Durchbruch.
Maria Bögerl war am Mittwoch vergangener Woche aus dem Haus der Familie in ihrem eigenen Auto entführt worden. Kurz danach hatte sich der Entführer beim Ehemann des Opfers gemeldet und 300'000 Euro Lösegeld gefordert. Dabei konnte seine Frau kurz mit ihm sprechen.
Der Bankier legte das Geld dann zwar wie gefordert an einem mit einer Deutschland-Flagge markierten Platz an einer Autobahn 7 ab. Doch das Lösegeld wurde nicht abgeholt. Seither gab es keinen Kontakt und auch kein Lebenszeichen mehr von der Frau.
ddp/sda/afp/vin
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