«Schauriges Geschrei»Polizei rückt wegen Dinosauriern aus
Urzeitlicher Polizei-Einsatz nahe der Basler Grenze. In Weil am Rhein mussten die Beamten unheimlichem Gebrüll auf die Spur gehen.

Vielleicht haben Sie auch schon einmal davon geträumt, wie im Film «Jurassic Park» hautnah einen Dinosaurier zu erleben. Oder würde die Begegnung sich zu einem bedrohlichen Albtraum entwickeln? Zwei deutsche Polizisten kamen der Antwort auf diese Fragen in Weil am Rhein erstaunlich nahe. «Am Dienstagabend haben Dinosaurier die Nachtruhe gestört», hält die deutsche Polizei in einem Communiqué fest. Gegen 23.15 Uhr war der Polizei «schauriges Tiergeschrei» vom Festplatz in Otterbach gemeldet worden.
«Eine Wohnmobilistin, die sich derzeit dort aufhält, hat die Geräusche vernommen», sagt Mathias Albicker, Mediensprecher beim Polizeipräsidium Freiburg. Im Wortlaut habe sie ein «laut kreischendes Tier» gehört. Zur Abklärung wurde eine Streife zum Festplatz geschickt.
Überraschung für die Beamten
«Unerschrockene Einsatzkräfte trafen dort auf friedliche Dinosaurier einer Ausstellung», lautet der Eintrag der deutschen Behörden dazu im Bericht. Bei den urzeitlichen Riesenechsen handelt es sich aber nicht um echte Tiere – schliesslich sind die letzten ihrer Art vor rund 66 Millionen Jahren ausgestorben. Vielmehr ahmen bewegliche Exponate in Lebensgrösse die Bewegungen und Laute der einstmaligen Giganten nach. «Möglicherweise war deren Soundanlage noch kurzfristig in Betrieb. Jedenfalls verhielten sich die Tiere jetzt wieder ruhig», so die Meldung weiter.
Mit diesem Gruss aus der Vorzeit hatte die Polizei bei Eintreffen des Notrufs wohl zuletzt gerechnet. Als die Streife losgezogen war, wusste niemand, ob es sich nicht doch um ein wildes Tier handeln würde. «Die Beamten hatten im Vorfeld nicht gewusst, auf was sie treffen würden», sagt Albicker. «Sie kannten die Ausstellung nicht und die Dinosaurier waren auch für sie eine Überraschung.»
Nicht der erste Vorfall
Nach der Überraschung dann die Erleichterung: «Beamte und Spaziergänger konnten das Gelände sicher verlassen», endet die augenzwinkernde Beschreibung des Vorfalls seitens Polizei.
Solche Fehlalarme mit überraschenden Wendungen kommen öfters vor, erzählt Albicker. Er denkt zurück an ein Fall, in dem vor einigen Jahre eine Person vermeintlich menschliche Hilfeschreie vernommen hatte. «Vor Ort stellte sich dann heraus, dass es sich um einen Papagei gehandelt hatte. Das ist eine der Geschichten, die mir in Erinnerung geblieben ist.»
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