Polizei beendet Klima-Demo vor der UBS
Zwei Tage lang wollten Aktivisten vor der UBS in Basel ausharren, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Am Nachmittag beendete die Polizei jedoch das Treiben vor der Bank.
Die Demo der Klimaaktivisten vor der UBS in Basel ist beendet. Um 14.15 Uhr ist die Polizei mit einem Grossaufgebot am Aeschenplatz vorgefahren und hat die Demonstration aufgelöst. Um 14 Uhr erhielten die Aktivisten die Abmahnung, dass sie das Areal verlassen müssen. Die meisten von ihnen widersetzten sich der Aufforderung, worauf der Polizei nichts anderes übrig blieb, als die Demonstration aufzulösen.
Grund für den Einsatz war eine Strafanzeige der UBS. Offenbar hatten die Aktivisten die Bankangestellten im Laufe des Tages wiederholt handgreiflich daran gehindert, an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Bei der Polizeiaktion wurden die Personalien von 37 Demonstranten überprüft. Wer sich nicht ausweisen konnte, wurde von den Beamten unter grossem Protest der Demonstranten mitgenommen. Die Staatsanwaltschaft verfügte in 19 Fällen die vorläufige Festnahme wegen Hausfriedensbruch, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Nötigung oder Hinderung einer Amtshandlung. Die Polizei musste vier der teilnehmenden Umweltaktivisten von einem Element lösen, an welchen sich diese zuvor festgemacht hatten.
Die Demonstranten hatten sich bereits früh am Montagmorgen vor dem Sitz der UBS postiert und die Eingänge, zumindest die meisten, blockiert. Die jungen Leute, ein Grossteil davon ist aus Deutschland oder anderen Kantonen der Schweiz angereist, wollten auf den Klimawandel aufmerksam machen.
Eine Auskunftsperson zu finden, war am Morgen gar nicht so einfach. Schliesslich liess sich eine junge Deutsche namens Elisabeth aufspüren. Den Nachnamen wollte sie nicht nennen. Seit drei Jahren gebe es die Bewegung namens Climate Justice. Im vergangenen Jahr habe man den Basler Hafen besetzt, da ein Drittel der Schweizer Ölimporte über Basel ins Land kämen.
Jetzt klagen die Aktivisten die Banken an. «Weil sie eine Erwärmung von vier bis sechs Grad Celsius finanzieren», sagt Elisabeth. Wie will man das beziffern? Elisabeth relativiert: Wenn die Finanzinstitute mit den Investitionen in fossile Energien so weiter machten, rase die Welt auf eine Erwärmung von plus vier bis sechs Grad Celsius zu. Schliesslich würden Credit Suisse und UBS zu den führenden Investoren in den Energiekonzern RWE, dem grössten CO2-Emittenten Europas, gehören.
Graffitis mit Kohle
Bumm, bumm, bumm. Vor dem Hammering Man am Aeschenplatz schlug ein älterer Mann am Vormittag die Trommel, beharrlich, unverdrossen. Es ist Lars Handschin, Klimaaktivist der ersten Stunde. Die jungen Leute um ihn herum warfen eine mit Wasser gefüllte Pet-Flasche an einer Schnur über den hämmernden Arm des über 13 Meter hohen Kunstwerks. So können sie bunte Ballons daran hochziehen. Die Graffitis an den Wänden des UBS-Gebäudes sind mit Kohle geschrieben.
Von der gegenüberliegenden Traminsel aus beobachtete die Polizei das Treiben. «Wir bleiben vor Ort und führen auch Gespräche», sagte Mediensprecher Toprak Yerguz. So lange sich die Demonstration in diesem Rahmen halte, gebe es keinen Grund einzugreifen. Und die Graffitis könne man mit einem Schlauch wieder abspritzen.

Auch die UBS sah die Lage am Morgen noch entspannt. «Unser Sicherheitsdienst ist in Kontakt mit der Polizei», sagte Mediensprecher Igor Moser. Die Situation werde laufend beobachtet. Am Nachmittag hatte die UBS dann kein Verständnis mehr für die Blockade ihrer Räumlichkeiten. Im Basler Hauptsitz der UBS findet noch Kundenberatung und Abwicklung statt.
Auch in Zürich waren Aktivisten aktiv: Sie blockierten die Credit Suisse. Dort aber hat die Polizei bereits am Vormittag durchgegriffen.

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