WM-Qualifikation Moldau - SchweizPlötzlich sind die Schweizerinnen effizient
Vier Tore innert fünf Minuten: Die Schweizer Fussballerinnen gewinnen in Moldau 6:0 und bleiben in der WM-Qualifikation an der Tabellenspitze.

Eigentlich hatte Nils Nielsen noch vor ihr gewarnt. Als er vor fünf Jahren mit Dänemark auf Moldau traf, hinterliess Natalia Munteanu einen bleibenden Eindruck. «Acht oder zehnmal» liess sich die gegnerische Torhüterin alleine in der zweiten Halbzeit behandeln, erinnert sich der Schweizer Nationaltrainer, daneben schlägt Coumba Sow die Hände vors Gesicht. Die Schweizerinnen stellten sich also darauf ein, viel Geduld nach Chisinau an die zweite WM-Qualifikationspartie mitzubringen.
Diese brauchen sie fast 40 Minuten, bis ausgerechnet Munteanu die Gäste erlöst. Nach einem katastrophalen Querpass von Teamkollegin Cristina Cerescu grätscht Moldaus Goalie ungestüm in die Beine von Fabienne Humm – den fälligen Penalty verwertet Ana Maria Crnogorcevic sicher zur Schweizer Führung. Es ist der 62. Länderspieltreffer für die Schweizer Rekordtorschützin.
Bis dahin tun sich die Favoritinnen schwer, auch wenn sie in den ersten 20 Minuten immerhin ein paar Chancen kreieren, diese aber wie bereits am Freitag gegen Litauen teilweise fast schon fahrlässig auslassen. Nach der ansehnlichen Startphase wird es die erwartet mühsame Partie, obwohl Munteanu sich in der ersten Hälfte nur einmal pflegen lassen muss – nach einem Zusammenprall mit Humm.
Torflut kurz vor der Pause
Es braucht die Mithilfe der Gegnerinnen, bis die Schweiz aus ihrer Lethargie erwacht. Dann aber richtig. 285 Sekunden brauchen sie, um aus dem 1:0 ein 4:0 zu machen, plötzlich ist jeder Schuss ein Treffer. Zuerst reagiert Sow am schnellsten, danach lässt Munteanu einen unplatzierten Abschluss von Humm passieren, und in der 44. Minute tankt sich Svenja Fölmli durch, wie es nur Svenja Fölmli kann, und wuchtet den Ball in die entfernte Ecke. «Ein gutes Zeichen» sei das gewesen, dass sich seine Spielerinnen endlich auch mit Toren belohnen, findet Nielsen. «Schliesslich haben wir in diesem Zusammenzug darauf hingearbeitet.» Mit der Vorstellung nach der Pause ist der Nationaltrainer dann weniger zufrieden, dennoch sorgen Riola Xhemaili und Alisha Lehmann für den 6:0-Endstand – im Fernduell um den Gruppensieg bleiben die Schweizerinnen damit vor Italien.
Nielsens Poker geht also doch noch auf, im Vergleich zum Freitag stellt er das Team auf sechs Positionen um, so kommt die 18-jährige Ella Touon zu ihrem Länderspieldebüt, dazu steht Seraina Friedli statt Stammgoalie Gaëlle Thalmann im Tor. Obwohl – geplant waren fünf Wechsel, Ramona Bachmann musste aber kurz vor Spielbeginn wegen muskulärer Probleme Forfait geben; sie wurde durch Torschützin Humm ersetzt. Zwei Gelegenheiten zum Pröbeln bleiben dem Dänen noch, im Oktober trifft die Schweiz auf Rumänien und Kroatien, bevor es am 26. November quasi zum Final-Hinspiel in Italien kommt. Vor ihnen braucht Nielsen dann definitiv nicht extra zu warnen.
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