Piraten entführen zwölf Seeleute
Vor der Küste Nigerias haben Piraten ein unter deutscher Flagge fahrendes Schiff überfallen. Das Schiff ist befreit worden, doch mehrere Besatzungsmitglieder werden vermisst.
Piraten haben vor dem Nigerdelta ein unter deutscher Flagge fahrendes Schiff angegriffen und dabei zwölf Seeleute entführt. Das teilte am Samstag ein Sprecher der nigerianischen Marine mit. Kommodore David Nabaida sagte der Nachrichtenagentur AP, die Piraten hätten die «BBC Palonia» am Freitag gegen 20 Uhr geentert. Einem Besatzungsmitglied hätten sie ins Bein geschossen. Das Schiff sei inzwischen von der nigerianischen Marine sichergestellt worden. Nach den Angreifern und den Verschleppten werde gesucht.
An Bord befanden sich Seeleute aus Deutschland, Lettland, Litauen, Russland und der Ukraine. Ob auch Deutsche unter den Entführten sind, wurde nicht mitgeteilt. Bei dem Verletzten handelte es sich um einen ukrainischen Seemann. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, Lebensgefahr bestand nicht. «Es werden alle Anstrengungen unternommen, um die Verschleppten zu befreien», sagte Nabaida.
Immer mehr Angriffe
Nach seinen Worten hat die Marine bereits einen Verdacht, wer hinter dem Angriff stecken könnte. Piratenüberfälle auf Schiffe im Golf von Guinea kommen immer häufiger vor, vor allem vor der nigerianischen Küste. Erst am 27. Juni hatten zwölf Piraten in Schnellbooten einen Schüttgutfrachter vor dem Nigerdelta angegriffen. Beim Versuch, das Schiff zu entern, schossen sie auf die Besatzungsmitglieder und verletzten einen Seemann leicht, wie die Internationale Seefahrtsbehörde (IMB) mitteilte. Die Besatzung wehrte den Angriff ab.
Allein 2009 wurden 28 Mal Schiffe vor der Küste Nigerias überfallen. Die IMB geht davon aus, dass rund 30 weitere Angriffe nicht gemeldet worden sind, weil Schiffseigner zum Beispiel befürchten, dass ihre Versicherungsbeiträge erhöht werden könnten.
dapd/oku
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