Pink Panther, V: Der Diktator und seine gelehrigen Schüler
Sie sind Familienväter oder Junkies, locker miteinander verbandelt oder eng befreundet, und ohne Slobodan Milosevic wären sie in Serbien nicht so leicht rekrutierbar: Die Panther sind eine Gang aus Heimatlosen.

Während einer kürzlichen Reise nach Paris traf ich mich mit einem Mann, der Balkan-Musik vertreibt, ein Job, der ihn auch in Kontakt mit Gangstern bringt. Er war einverstanden, mich ein paar seiner Bekannten vorzustellen. In einem dreistöckigen Club in Belleville, in der Nähe der Rue de Ménilmontant, kam es zum Treffen mit zwei Serben. Einer von ihnen nannte sich Eugene, war gut 1,80 Meter gross und trug eine schwarze Motorradjacke. Seine Arbeit, sagte er auf Englisch, habe ihn schon mehrmals mit Panthern in Kontakt gebracht. (Wobei er betonte, dass er nichts mit ihren Verbrechen zu tun habe.) Er bestätigte, was die Ermittler vermuten: Die Panther sind eine lose organisierte Gruppe mit logistischen Stützpunkten in ganz Europa. Eugene erwähnte speziell Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark und Italien. «Es sind kleine Zellen», erklärte er. Viele Panther seien Junkies, andere hätten Frau und Kinder. Von Panthern als Serben zu sprechen, könne man nicht: Es seien Kinder eines Lands, das es nicht mehr gibt. Eine Zigarette ausdrückend sagte er: «Denen ist alles egal.»