Picasso in Zürich: «Bei diesem Bild sieht man nicht, was es sein soll»
Ab heute zeigt das Kunsthaus Zürich rund 70 Bilder von Pablo Picasso. Ein Rundgang mit einer jungen Künstlerin und ihrem Lehrer.
Das Kunsthaus Zürich erinnert ab heute in einer Hommage mit rund 70 Gemälden an eines der ganz grossen Ereignisse seiner 100- jährigen Geschichte: an Pablo Picassos erste Museumsausstellung von 1932, die der Künstler selber kuratierte.
Die junge Künstlerin und Gymieschülerin Puneh Ganji hat die Ausstellung bereits besucht und beurteilt die Bilder des Meisters kritisch. Einerseits gefallen ihr viele Gemälde, andererseits versteht sie nicht alles, was der Maler auf die Leinwand brachte, wie sie im Video sagt.
Blick zurück
Für die grosse Ausstellung von 1932 im Kunsthaus Zürich wählte Pablo Picasso (1881-1973) 180 Gemälde aus den ersten drei Jahrzehnten seines Schaffens aus, die zuvor in der Pariser Galerie Georges Petit gezeigt worden waren. In Zürich kamen 56 ebenfalls von ihm ausgewählte Bilder hinzu.
Vertreten waren im Kunsthaus alle Phasen: frühe Werke, sodann die Blaue und Rosa Periode, kubistische und klassizistische Werke ebenso wie Annäherungen an den Surrealismus.
Die nun von Tobia Bezzola kuratierte Rekonstruktion umfasst noch siebzig Gemälde aus internationalen Sammlungen und sechzig Druckgrafiken. Sie will Picassos «sehr persönlichem und pointiertem Rückblick auf sein Werk», seinem «stürmischen und wechselvollen künstlerischen Werdegang» gerecht werden.
Wie eng die Brüche beieinanderliegen, zeigen etwa das rosa Gemälde «Die Heranwachsenden» (1906) und der bereits kubistische «Kopf einer schlafenden Frau» (1907) oder das noch kubistisch angehauchte Werk «Musizierender Harlekin» (1924) und der ausgesprochen surreale «Akt am Strand» (1929).
Geändertes Ausstellungskonzept
Bezzola dokumentiert aber auch, wie es zur Picasso-Ausstellung im Kunsthaus kam. Ursprünglich plante die Zürcher Kunstgesellschaft eine Ausstellung mit drei Künstlern: mit Picasso, Georges Braque und Fernand Léger.
Picasso war bereit, an dieser Ausstellung teilzunehmen. Erst als Kunsthaus-Direktor Wilhelm Wartmann im Juli 1932 nach Paris reiste, um die Überführung von Picassos Leihgaben zu überwachen, liess Wartmann das Projekt Picasso-Braque-Léger fallen und beschloss, die Schau ausschliesslich Picasso zu widmen.
Eröffnet wurde die von Tessiner Maler Sigismund Righini (1870- 1937) mitkuratierte Schau am 11. September 1932. Zugegen waren neben zahlreichen anderen illustren Gästen Vertreter der Kantonsregierung und des Stadtrats von Zürich.
SDA/ep
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