Pflege der Eltern belastet Schweizer Jugendliche
«Young Carers» sind junge Menschen, die sich um kranke Angehörige kümmern. In der Schweiz leiden besonders viele darunter.

Zum ersten Mal wurde in in einer Studie untersucht, wie es jungen Menschen dabei geht, wenn sie ihre kranken Angehörigen, wie beispielsweise Eltern, pflegen müssen. In insgesamt sechs Ländern wurden dafür Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren nach ihrem Befinden befragt. Das Resultat fällt gemäss der «Schweiz am Wochenende» ernüchternd aus. 40 Prozent der Befragten würden sich über körperliche Beschwerden beklagen. Jeder dritte Jugendliche hätte psychische Probleme bekundet. Nur in Grossbritannien, das an der Studie ebenfalls teilgenommen hatte, lagen die Zahlen höher. Daneben haben Schweden, Italien, Slowenien und die Niederlande mitgewirkt.
Agnes Leu, die in der Schweiz das europäische Forschungsprojekt «Me-We» leitete, zeigt sich gemäss der Zeitung besorgt. «Es ist erschreckend, wie stark ‹Young Carers› tatsächlich belastet sind.» Mit «Young Carers» werden diese pflegenden Jugendliche im Fachjargon bezeichnet. Nur 15 Prozent hätten der Studie zufolge professionelle Hilfe in Anspruch genommen. Leu: «Diese Studie zeigt, wie selten selbst Fachleute ‹Young Carers› auf dem Radar haben. In der Schweiz stehen wir diesbezüglich erst am Anfang.» Anders ist dies in Schweden oder Grossbritannien, wo fast jeder zweite pflegende Jugendliche unterstützt wird, heisst es weiter.
In der Schweiz haben 2057 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an der Umfrage teilgenommen, darunter 485 «Young Carers». 85 Betroffene im Alter von 15 bis 17 Jahren gaben vertieft Auskunft über ihr Wohlbefinden.
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