Frauenleiche lag in Wohnung des Attentäters von Lüttich
Die belgische Polizei hat im Heim des Amokläufers von Lüttich die Leiche einer Frau gefunden. Derweil haben Behörden die Zahl der Todesopfer nach unten korrigiert. Ein 75-Jähriger sei lediglich schwer verletzt.
Am Tag nach dem Amoklauf im belgischen Lüttich werden immer mehr Details zum Tathergang bekannt. Bevor der Täter mindestens drei Menschen tötete und 124 weitere zum Teil lebensgefährlich verletzte, hatte er eine Frau getötet. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass in einem Schuppen des 33-Jährigen die Leiche einer 45-Jährigen gefunden wurde. Es handelt sich um die Haushälterin von Nachbarn des Täters.
Nach einem Bericht des Internetportals «Sudpresse» hatte der Mann sein erstes Opfer regelrecht massakriert und möglicherweise vergewaltigt. Die Polizei hatte die Frauenleiche am Dienstagnachmittag bei einer Hausdurchsuchung in einem Schuppen gefunden, in dem der Täter Cannabis angebaut haben soll.
Er habe die Putzfrau am Vormittag unter dem Vorwand in den Anbau gelockt, ihr Arbeit geben zu wollen, berichtete «Sudpresse» unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
Kleinkind erliegt Verletzungen
Der Täter hatte am Dienstag auf dem Weg zu einem Gerichtstermin in der Innenstadt ein Blutbad angerichtet. Mit Handgranaten, einem Sturmgewehr und einer Pistole tötete er auf einem belebten Platz zwei Jugendliche und sich selbst. In der Nacht erlag ein 17 Monate altes Kleinkind seinen Verletzungen.
Eine 75-jährige Frau ist entgegen früheren Berichten nicht tot, sondern schwer verletzt in Behandlung. Eine Sprecherin des Gouverneurs von Lüttich sagte, die Frau liege noch im Koma. «Sie hat aber keine Überlebenschance». Ein weiterer junger Mann im Alter von 20 Jahren ringe noch mit dem Tod, sein Zustand sei sehr ernst.
Täter nahm sich das Leben
Staatsanwältin Danielle Reynders sagte auf einer Pressekonferenz, der Amokläufer habe Selbstmord begangen. «Was ihn tötete, war ein Schuss in die Stirn.» Nach dem Blutbad fanden die Ermittler im Rucksack des Schützen noch zahlreiche Granaten und Magazine für seine Schusswaffe.
Die Motive des Amoklaufes waren weiter unklar. Der Täter war vor drei Jahren wegen Waffenbesitzes und Anbaus von Cannabis zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden, war aber vorzeitig entlassen worden.
Am Mittwoch sollte er von der Polizei verhört werden. Es handle sich um den Vorwurf von Sittlichkeitsverbrechen, sagte Staatsanwältin Reynders. Die Staatsanwältin nannte keine Einzelheiten. Laut einem Bericht der belgischen Zeitung «Le Soir» bezog sich die Klage auf «Berührungen».
Rosen für die Opfer
Lüttich war am Mittwoch noch im Schockzustand. Am Abend hatte König Albert II. die Stadt besucht, um die Verletzten und die Opferangehörigen zu trösten.
Lütticher Bürger gedachten am Tag nach dem Amoklauf der Opfer mit Blumen. Sie legten an der Bushaltestelle im Zentrum, wo Menschen von Kugeln und Granatsplittern getroffen wurden, vor allem Rosen nieder. «Lasst uns Lüttich als Stadt des Friedens leben», war auf einem Zettel zu lesen.
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