«Der Schock trifft die Menschen in einem völlig schutzlosen Zustand»
Der Bombenanschlag von Boston erschüttert die Welt. Langstreckenläufer Markus Ryffel weiss, weshalb der Schock nach einem Marathon potenziert wird und was die Detonationen für die Zukunft der Grossanlässe bedeuten.
Markus Ryffel, Sie haben bereits etliche Male eine Marathonziellinie überquert. Viermal jene des Boston-Marathons. Was ging in Ihnen vor, als Sie vom Bombenanschlag erfuhren?
Es lief mir kalt den Rücken runter. Ich bin tief erschüttert. Das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Marathonläufern ist gross, diese Erfahrung verbindet auf unsichtbare Weise. Auch wenn es nicht danach aussieht: Da waren nicht Tausende von Gegnern unterwegs, es waren 40'000 Gleichgesinnte. Auch deshalb sitzt der Schock tief. Selten sind Menschen emotional so verletzlich.