Pakistan sprengt Dämme
Bei den schweren Überschwemmungen in Pakistan starben bisher fast 500 Menschen. Mit Sprengungen versucht das pakistanische Militär nun, bedrohte Städte zu retten. Bereits haben sich Seuchen ausgebreitet.
Angesichts der schweren Überflutungen in Pakistan haben Militärspezialisten einige Deiche gesprengt. Wie die Behörden mitteilten, sollen dadurch hochwasserführende Flüsse umgeleitet und Städte vor den Fluten gerettet werden. In der Nacht zu Samstag wurden die Dämme am Fluss Chenab an mehreren Stellen geöffnet. Fernsehbilder zeigten, wie die Wassermassen durch die Öffnungen schossen. Ministerpräsident Nawaz Sharif sagte den Betroffenen Hilfe zu.
Die pakistanische Armee sprengt Dämme, um angestautes Wasser abzuleiten. (Video: Reuters)
Das von heftigem Monsunregen ausgelöste Hochwasser erreichte derweil die Stadt Multan. Militär und Zivilbehörden brachten verzweifelte Menschen mit Booten und Hubschraubern in Sicherheit. Einige Menschen hatten sich auf die Dächer ihre Häuser geflüchtet. Andere klammerten sich an Bäumen fest. Fernsehbilder zeigten Frauen, die durch hüfttiefes Wasser wateten.
Versorgung aus der Luft
Die Armee versorgte eingeschlossene Personen aus der Luft mit Lebensmitteln. In den Regionen Multan, Muzaffargarh und Jhang seien mehrere Tonnen Nahrung abgesetzt worden, teilte das Militär mit. Sanitätseinheiten behandelten Kranke.
Der Sprecher der nationalen Katastrophenbehörde Pakistans, Ahmad Kamal, sagte, in seinem Land seien mittlerweile 280 Menschen der Katastrophe zum Opfer gefallen. 276'681 Personen seien in Sicherheit gebracht worden. Insgesamt seien mehr als zwei Millionen Menschen betroffen.
Ministerpräsident Sharif reiste nach Jhang und sagte den Flutopfern zu, sie brauchten vorerst keine Stromrechnungen mehr zu bezahlen. «Ich verspreche Euch, dass wir euere Häuser wieder aufbauen werden. Wir tun alles, was möglich ist, um euch zu helfen», versicherte er.
Indien evakuiert 150'000
Auf der anderen Seite der Grenze, im indischen Teil der Himalayaregion Kaschmir, verzeichneten die Behörden bislang 200 Tote. Die indischen Streitkräfte brachten knapp 150'000 Menschen in Sicherheit. In einigen Gegenden ging das Hochwasser ein wenig zurück, so dass die Evakuierten in ihre Häuser zurückkehren konnten.
Ingenieure und Soldaten versuchten, die Strasse zwischen Jammu und Srinagar wieder passierbar zu machen. Sie wurde seit zehn Tagen von Felsen und Erdrutschen blockiert. Mediziner bemühten sich, die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.
AP/sda/mw
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