Orange setzt voll auf Mobilfunk
Auch nach dem Besitzerwechsel hält Orange an seiner Strategie fest. Für den Konzern steht der Mobilfunk im Mittelpunkt. Und dort will er expandieren. Der Betriebsgewinn verbesserte sich massiv.

Trotz des Rummels durch den Besitzerwechsel ist Orange Schweiz auf Wachstumskurs geblieben. Der Umsatz legte moderat zu, der Gewinn stieg stark an. An seiner Strategie als Mobilfunkanbieter will Orange Schweiz auch nach der Trennung von France Télécom festhalten.
Der französische Telekomgigant hatte Orange Schweiz Ende Februar für rund 2 Milliarden Fr. an die britische Beteiligungsgesellschaft Apax verkauft. France Télécom hatte beschlossen sich aus der Schweiz zurückzuziehen, nachdem die Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) vor zwei Jahren die Fusion von Orange mit der Konkurrentin Sunrise verboten hatte.
31,4 Prozent mehr Gewinn
Es sei nicht ganz einfach, während eines Besitzerwechsels den Schwung im Tagesgeschäft beizubehalten, sagte Orange Schweiz-Chef Thomas Sieber am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Seinem Unternehmen sei dies gelungen.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 2,7 Prozent auf 306,3 Millionen Franken. Der angepasste Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) kletterte gar um 31,4 Prozent auf 86,5 Millionen Franken.
Nicht eingerechnet sind dabei Restrukturierungs- und Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Verkauf an Apax sowie Kosten für die Benutzung der Marke Orange und der Gewinn aus dem Immobilienverkauf in Biel. Mit diesen Effekten wäre der Ebitda gar um 48 Prozent auf 89,8 Millionen Fr. gestiegen.
Wende gelungen
Die Resultate seien erfreulich, sagte Sieber. Seit dem vergangenen Juni beginne die Neuausrichtung zu greifen, die Orange nach dem Verbot der Übernahme von Sunrise eingeleitet habe. «Wir haben auf den Wachstumspfad zurückgefunden», sagte Sieber.
Die Zahl der Kunden sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 3,6 Prozent auf 1,62 Millionen Nutzer gewachsen. Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres habe Orange 13'000 Neukunden gewonnen.
Schub verlieh der Boom der Alleskönnerhandys. Weil immer mehr Leute unterwegs surfen wollen, leisten sie sich die teureren Abos mit Pauschaltarifpaketen. Dies treibt die Profitabilität nach oben. Auch die neuen Angebote für Junge seien gut angekommen, sagte Sieber. Auf der anderen Seite habe man die unprofitablen Verkäufe von CDs und DVDs in den Citydisc-Filialen aufgegeben.
Orange bleibt bei den Leisten
Apax habe erkannt, dass Orange Schweiz ein kleinere Perle sei, sagte Sieber. An der erfolgreichen Strategie wolle die neue Besitzerin festhalten. Orange werde sich weiterhin auf den Mobilfunk konzentrieren und nicht in neue Felder vorstossen.
«Wir wollen uns nicht verzetteln.» Das würde keinen Sinn ergeben. Im Mobilfunk gebe es noch genügend Raum für Wachstum. Es werde auch keine Reorganisation oder Massenentlassungen geben. Es sei nicht nötig, grosse Änderungen vorzunehmen.
Falls es aber eine Gelegenheit für einen Zukauf gebe, «würden wir unsere Augen nicht verschliessen», sagte Sieber. Orange sei zwar nicht auf der Suche nach Akquisitionen, aber eine Ergänzung im Geschäftskundenbereich könnte man sich vorstellen.
Im laufenden Jahr wolle Orange bei der eigenen Ladenkette expandieren. Heuer sei die Eröffnung von 12 neuen Shops geplant, sagte Sieber. Derzeit hat der Mobilfunkanbieter 79 eigene Läden.
Zudem will Orange weitere virtuelle Netzbetreiber (MVNO) anlocken, um Geld zu verdienen. Geeinigt habe man sich mit UPC Cablecom, die gemäss früheren Angaben im zweiten Halbjahr ein eigenes Mobilfunkangebot auf dem Orange-Netz plant. «Wir sind in Diskussionen mit weiteren Interessenten», sagte Sieber. Bisher hat Orange 9 virtuelle Mobilfunkanbieter auf seinem Netz aufgeschaltet.
SDA/wid
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