Opernhaus Zürich engagiert umstrittenen Sänger
Jewgeni Nikitins Hakenkreuz-Tätowierung hatte in Bayreuth für rote Köpfe gesorgt. Der neue Zürcher Operndirektor Andreas Homoki sieht diese dagegen nicht als Problem: Er hat den Bariton engagiert.

Es war ein Eklat, der international Schlagzeilen machte: Kurz vor der Eröffnung der Bayreuther Festspiele im Juli entdeckte man auf dem Körper des Opernsängers Jewgeni Nikitin Hakenkreuz-Tätowierungen. Der bereits in New York und München gefeierte Bariton, einst Black-Metal-Band-Mitglied, reiste ab. Jetzt hat das Opernhaus in Zürich den 38-jährigen Russen verpflichtet. Das schreibt die Zeitung «Der Sonntag». Nikitin soll im «Parsifal» singen.
«In erster Linie ein toller Künstler»
Für den neuen Operndirektor Andreas Homoki ist das kein Problem: «Klar wird Nikitin in Zürich singen», bestätigt er. «Nikitin ist für uns in erster Linie ein toller Künstler. Ich sehe dieses Tattoo als eine Jugendspinnerei und würde sie nicht überbewerten», sagt Homoki zum «Sonntag». Dass man in Bayreuth «übersensibel» reagiert habe, erklärt er mit der «dortigen Vorgeschichte». Hitler hatte eine besondere Vorliebe für Bayreuth gehabt. «Obwohl man als Opernhaus in einem politischen Kontext steht und darauf achten muss, wie man wahrgenommen wird, sollte diese Wahrnehmung doch vor allem über die künstlerischen Aussagen laufen und nicht über die private Vorgeschichte eines Sängers», so Homoki weiter.
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