OECD regt Reformen bei Frauen, Kindern und Steuern an
Die OECD sieht auch in der Schweiz Handlungsbedarf nach der Finanzkrise. So leisteten etwa Mütter hierzulande viel weniger Arbeitsstunden als im OECD-Durchschnitt.

Junge Menschen müssten die grössten Einkommenseinbussen hinnehmen und seien einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt, heisst es in dem Bericht, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Istanbul zu Beginn des G-20-Finanzministertreffens vorstellte.
Die Organisation ruft die Industrie- und Schwellenländer dazu auf, das Wirtschaftswachstum so zu gestalten, dass mehr Menschen davon profitierten. Dazu müssten vor allem Hindernisse bei der Beschäftigung abgebaut werden – etwa für Frauen, junge und ältere Arbeitnehmer oder für Geringqualifizierte.
Handlungsbedarf für die Schweiz
In diesem Punkt identifiziert der Bericht auch Handlungsbedarf für die Schweiz. Zwar sei hier die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt vergleichsweise hoch. Die durchschnittlich erbrachten Arbeitsstunden von Müttern und verheirateten Frauen lägen jedoch weit unter dem OECD-Schnitt.
In der Schweiz – wie auch in Deutschland und Österreich – hätten zudem Kinder aus sozial schwachen Familien oder solchen mit Migrationshintergrund schlechtere Chancen auf höhere Bildung, konstatiert der Bericht.
Zudem kritisiert die OECD in dem Bericht die Konzentration der Steuern und Abgaben auf den Faktor Arbeit. Es wäre wirtschaftlich und sozial vorteilhaft, Vermögen und Immobilien konsequenter zu besteuern, heisst es. Der Bericht rät der Schweiz ausserdem, die niedrigen Mehrwertsteuersätze anzuheben und dafür die Ausnahmen für verschiedene Produktgruppen abzuschaffen.
SDA/spu
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