Obamas Premiere in Berlin
Seit seinem Amtsantritt hat Barack Obama einen Bogen um Berlin gemacht. Nun besucht er die deutsche Hauptstadt erstmals als US-Präsident. Pünktlich zum 50. Jahrestag einer berühmten Rede.

Erstmals seit seinem Amtsantritt im Januar 2009 besucht US-Präsident Barack Obama Berlin. Der lang erwartete Besuch wurde am Freitag von der deutschen Regierung für den 18. und 19. Juni angekündigt. Obama war zwar bereits mehrfach in Deutschland, Berlin hat er als Präsident aber noch nicht bereist.
«Die Bundeskanzlerin freut sich sehr auf diesen Besuch», sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter. Obama war zuletzt als Kandidat für das Weisse Haus in Berlin. Seine Rede vor der Siegessäule lockte im Sommer 2008 rund 200'000 Menschen an. Seit seiner erstmaligen Wahl zum US-Präsidenten vor viereinhalb Jahren war Obama von Merkel mehrfach nach Berlin eingeladen worden.
Nach G-8-Gipfel
Die Visite des US-Präsidenten schliesst sich an seine Reise nach Nordirland zum G-8-Gipfel an, wo er Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits treffen wird. Über einen Besuch Obamas in diesem Sommer war schon seit längerem spekuliert worden, da sich die berühmte «Ich bin ein Berliner»-Rede des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy am 26. Juni zum 50. Mal jährt. Ob und in welcher Form Obama und Merkel dieser Rede gedenken, steht nach Angaben von Streiter aber noch ebenso wenig fest wie übrige Details des Berlin-Aufenthalts.
Bei Obamas Arbeitsbesuch solle ein «breites Spektrum bilateraler und globaler Fragen» zur Sprache kommen, sagte Streiter weiter. Ein Thema dürfte der Grundkonflikt zwischen den USA und Deutschland über die Mittel zur Wachstumsförderung sein. Washington wirft Berlin schon seit längerem vor, zu sehr auf Haushaltssanierung zu bestehen und so Wachstum in Europa abzuwürgen. Ein weiteres Thema dürfte die geplante transatlantische Freihandelszone zwischen der EU und den USA sein.
Der deutsche Wirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler erklärte, der Besuch Obamas sei «gerade in dieser Zeit ein wichtiges und grossartiges Signal». Er erhoffe sich von dem Besuch «auch einen entscheidenden Schub für ein rasches Zustandekommen des angestrebten Freihandelsabkommens».
Obama hatte Deutschland als US-Präsident bereits zweimal besucht. Anfang April 2009 reiste er anlässlich des Jubiläumsgipfels zum 60-jährigen Bestehen der Nato nach Baden-Baden und Kehl. Im Juni 2009 besuchte Obama gemeinsam mit Merkel die Gedenkstätte im früheren Konzentrationslager Buchenwald. Ausserdem führte die Reise den Präsidenten nach Dresden und in das US-Militärhospital in Landstuhl in der Pfalz, wo er sich mit verwundeten Soldaten traf.
Merkel wiederum war mehrfach zu Besuch bei Obama in Washington. Im Juni 2011 wurde ihr dort in einer feierlichen Zeremonie im Rosengarten des Weissen Hauses von Obama die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der USA, verliehen.
AFP
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