Obama sichert Japan Unterstützung zu
Nach dem Tod von Kim Jong-il betont Obama die Entschlossenheit der USA, Japan zu verteidigen. Nordkorea ruft derweil Militäreinheiten in die Kasernen.

Auch US-Präsident Barack Obama und der japanische Regierungschef Yoshihiko Noda erörterten gemeinsam die Lage in Asien nach dem Tod Kim Jong Ils. Wie das Weisse Haus mitteilte, sicherte Obama Noda telefonisch die US-Unterstützung bei der Verteidigung zu.
Obama habe die Entschlossenheit der USA betont, «unsere engen Verbündeten, einschliesslich Japans, zu verteidigen». Obama habe auch die Wichtigkeit unterstrichen, die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten Region aufrechtzuerhalten.
Clinton besorgt um Nordkoreaner
US-Aussenministerin Hillary Clinton sagte, sie hoffe, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern.
Nach einem Gespräch mit ihrem japanischen Kollegen Koichiro Gemba sagte Clinton heute in Washington, sie sei besorgt um das Wohlergehen des nordkoreanischen Volkes. Japan und die USA seien an einem friedlichen und stabilen Übergang in Nordkorea interessiert.
Die beiden Minister appellierten zugleich an Nordkorea, mit konkreten Schritten seine Bereitschaft zur atomaren Abrüstung zu demonstrieren. Die USA und Japan stünden in engen Konsultationen mit den anderen Teilnehmer der Sechs-Parteien-Gespräche.
An den Verhandlungen über eine Abrüstung der atomaren Waffentechnologie in Nordkorea nahmen neben den beiden koreanischen Staaten, den USA und Japan auch Russland und China teil. Die Gespräche liegen seit 2008 auf Eis.
Einheiten von Winterübungen abgezogen
Nordkoreas Armee rief derweil laut Medien mehrere Einheiten von jährlichen Winterübungen in die Kasernen zurück. Einige nordkoreanische Einheiten seien inmitten ihrer Übungen zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärkreise.
«Alle militärischen Einheiten haben zudem die Sicherheitsmassnahmen verstärkt», hiess es. Es gebe jedoch bislang keine ungewöhnlichen Bewegungen oder Anzeichen von Provokationen auf der Seite Nordkoreas, hiess es.
Die meisten nordkoreanischen Stützpunkte entlang der Grenze zu Südkorea hätten nach Kims Tod die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Ähnliche Sicherheitsmassnahmen habe das kommunistische Nachbarland auch nach dem Tod von Kims Vater und früheren Staatschef, Kim Il Sung, im Juli 1994 getroffen, hiess es.
Kim Jong Un begab sich gemeinsam mit Parteifunktionären, Regierungs- und Armeevertretern zum Leichnam seines Vaters, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete. Chinas Staatschef Hu Jintao besuchte zur Bekundung seines Beileids die nordkoreanische Botschaft in Peking. Die Zeitung «China Daily» titelte zum Tod Kim Jong Ils: «Ein Freund verlässt uns». Das kommunistische Kuba ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
Schärfere Repressionen befürchtet
Der 69-jährige Kim Jong-il hatte nach Darstellung der amtlichen Medien am Samstag während einer Zugfahrt einen Herzinfarkt erlitten. Sein jüngster Sohn Kim Jong Un wurde als «Grosser Nachfolger» bezeichnet und soll offenkundig die Macht übernehmen.
Im vergangenen Jahr waren ihm bereits wichtige politische und militärische Posten übertragen worden. Ob die starke Militärführung den knapp 30 Jahre alten Kim als Machthaber anerkennt, ist allerdings noch offen.
Menschenrechtsorganisationen rechnen in dieser Zeit des Übergangs mit einer Verschärfung der Repressionen gegen die Bevölkerung. Die Vorbereitung der Machtübergabe an Kim Jong Un könne Anlass zu «hunderten Hinrichtungen» geben, sagte der Verantwortliche für Asien und den Pazifikraum bei Amnesty International, Sam Zarifi.
Südkoreaner wollen Weihnachtsbeleuchtung
Südkoreanische Kirchengruppen hatten geplant, am kommenden Freitag eine Weihnachtsbeleuchtung an der schwer gesicherten Grenze zum Norden einzuschalten. Der kommunistische Norden hatte die Pläne als «psychologische Kriegführung verurteilt.
Die Lichter sollten bis zum 6. Januar auf drei Stahltürmen erstrahlen, die auf militärisch kontrollierten Hügeln drei Kilometer von der Grenze entfernt liegen. Die Hügel sind in Reichweite für nordkoreanische Schusswaffen. Die Kirchengruppen brauchen für ihr Vorhaben eine Genehmigung.
Nord- und Südkorea hatten sich im Jahr 2004 darauf geeinigt, Propaganda-Aktionen an der gemeinsamen Grenze zu unterlassen. Der Süden hatte seine Weihnachtsbeleuchtungen, ein Symbol für Wohlstand und für Religiosität, seither an der Grenze unterlassen. Pyongyang hatte dem südlichen Nachbarn vorgeworfen, er wolle das Christentum unter den Nordkoreanern verbreiten.
SDA/kle
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