Ob er jetzt die Töchter noch zur Schule bringt?
In seinem ersten grossen Interview nach der Wahl hat der künftige US-Präsident angekündigt, die Autoindustrie zu stützen und Hauseigentümern unter die Arme zu greifen.
Die USA hatten gespannt darauf gewartet: Auf das erste Interview von Barack und Michelle Obama. Jetzt hat der Sender CBS die ersten Auszüge aus «60 Minutes» veröffentlicht, des Polittalks mit Steve Kroft. Das gesamte Gespräch strahlt CBS heute Abend um 19 Uhr Ortszeit aus (1 Uhr morgen früh MEZ).
Barack und Michelle Obama sprachen bei Kroft über ihre Gefühle nach dem Wahlsieg. Angeblich soll Michelle ihren Mann direkt danach gefragt haben, ob er denn jetzt nach wie vor die Töchter zur Schule bringe. Der nächste US-Präsident äusserte sich aber auch zu der Wirtschaftskrise, der schwächelnden Autoindustrie, zu Iran, Irak und Afghanistan sowie zu Guantánamo.
Menschen sollen in den Häusern bleiben dürfen
Obama sagte dem Interviewer, er werde mit den Banken verhandeln, damit die Menschen in ihren Häusern bleiben könnten. Diese Massnahme werde sich auf die gesamte Wirtschaft auswirken.
Auch die Autoindustrie will Obama stützen. Es wäre ein «Desaster», sollte die Autoindustrie kollabieren, sagte er. Darum müsse es einen Kredit für die Autoindustrie geben, aber nur zu Bedingungen, die die Industrie weiterbringen. Gemeinsam mit den Arbeitern, dem Management, den Lieferanten und den Gläubigern müsse festgelegt werden, wie eine nachhaltig aufgebaute US-Autoindustrie aussehen sollte. Kroft hatte darauf hingewiesen, dass es schwierig werden dürfte, im Kongress die nötige Mehrheit zu beschaffen. Obama gibt sich optimistisch. Es gibt viel zu tun
Die Herausforderungen, die auf den Präsidenten warten, sind enorm und sehr vielfältig. Manchmal frage er sich, wo er am besten anfange, die Dinge zu bewegen, sagte Obama. Die nächsten zwei Monate bis zu seiner Amtsübergabe will er genau dafür nutzen: Um klare Prioritäten festzulegen. In seinem aktuellen Übergangsteam setzt Obama eine Person nur dafür ein, mit dem jetzigen Finanzminister Henry Paulson ständig über die Entwicklungen im 700-Milliarden-Rettungspaket zu sprechen.
Noch ein interessantes Detail verriet Obama während des Interviews: Er bewundert Abraham Lincoln. Dessen Taktik, politische Feinde in das Kabinett einzubinden, findet er «sehr weise», wie er bemerkte. Dass Obama einen oder gar mehrere Republikaner in seine Regierung holen will, um das Land geeint hinter sich zu bringen, wird seit längerem diskutiert.
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