400 Meter lange Teststrecke geplantNun soll die Velohochbahn nach Basel kommen
Nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft war die Veloautobahn des Birsfelder Start-ups Urb-x vor einem Jahr gescheitert. Nun nehmen die grünen Landräte mit ihrem Projekt in Basel einen neuen Anlauf.

Neuer Anlauf für die Velohochbahn. Nachdem das Projekt im Baselbiet vor über einem Jahr gescheitert ist, wird das Projekt nun in Basel-Stadt neu lanciert. Das Start-up-Unternehmen Urb-x hat im Stadtkanton ein Baugesuch eingereicht für eine Teststrecke auf dem Wolf-Areal.
Mit einer rund 400 Meter langen Teststrecke will das Unternehmen die Velohochbahn von der Produktion bis zum Betrieb auf Herz und Nieren testen. Der Schwerpunkt liege dabei in den verschiedenen technischen Bereichen von der Statik bis zum smarten Verkehrsleitsystem, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Teststrecke werde über zwei Auffahrten verfügen.
Im Baselbiet hatte die damals zwischen Pratteln und Augst geplante Velohochbahn vor über einem Jahr für Furore gesorgt. Denn das Unternehmen, das die Patente für die beheizte Hochbahn hat, gehört den beiden Grünen-Politikern Klaus Kirchmayr und Bálint Csontos. Aufgrund der Unterstützung durch Grünen-Regierungsrat Isaac Reber stand schnell der Vorwurf der Vetternwirtschaft im Raum. Reber begrub letztlich das Projekt aufgrund von Kritik aus allen politischen Lagern.
Noch sind viele Fragen offen
Wo dereinst Velofahrerinnen und Velofahrer über die Hochbahn flitzen werden, ist noch unklar. Derzeit steht die technische Machbarkeit im Vordergrund. Neben den technischen Aspekten gibt es jedoch auch weitere Herausforderungen, die mit der Teststrecke beleuchtet werden sollen: Hohes Gewicht komme der Beschaffung der wichtigen Komponenten in einer angespannten Rohstoffsituation und der städtebaulichen Integration zu, heisst es in der Medienmitteilung. Zentral sei für das Unternehmen aber vor allem auch die Frage der Bewilligungsfähigkeit einer solchen Veloautobahn in luftiger Höhe.
Urb-x betont, dass die Teststrecke auf dem SBB-Areal «vollständig mit privaten Mitteln finanziert» werde. Auf dem Testareal würden keine öffentlichen Leistungen erbracht. Deshalb brauche es neben einer normalen Baubewilligung kein zusätzliches Submissionsverfahren.
Eine Velohochbahn von Urb-x hat nach Angaben des Unternehmens eine Kapazität von bis zu 4000 Fahrrädern pro Stunde und Richtung. Pro Fahrtrichtung soll es zwei Spuren geben, damit schnellere E-Bikes langsamere Fahrzeuge überholen können. Definierte Auf- und Abfahrten sollen einen schnellen und sichereren Veloverkehr ermöglichen. Das System wird in Modulbauweise erstellt. Ein erstes Modul, das gleiche, das vor einem Jahr bereits in Pratteln gezeigt wurde, steht derzeit auf dem Wolf-Areal beim Smart City Lab.
Gemäss den vor einem Jahr im Baselbiet präsentierten Plänen sollte die Hochbahn mit einer Belagsheizung und modernen Sensoren ausgestattet werden. Letztere können etwa automatisch erkennen, wann Lichter oder bei Frost die Heizung eingeschaltet werden müssen. Die Sensoren könnten zudem feststellen, ob es zu einem Unfall gekommen ist. In diesem Fall könnte die Bahn die Behörden alarmieren. Der dafür benötigte Strom wird durch Solarzellen produziert, die an den Geländern montiert werden.
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