Nun kommen die künstlichen Rotlicht-Staus
Mit längeren Rotlichtphasen sollen in Basel die Autofahrer zugunsten anderer Verkehrsteilnehmer ausgebremst werden. Heute startet das Projekt an der ersten Kreuzung.
Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) setzt ab heute Mittwoch auf längere Rotlichtphasen für die «Verkehrslenkung». Dank der künstlichen Staus sollen die nachfolgenden Strassen weniger motorisierten Verkehr haben, um mehr Platz für ÖV und Velofahrer zu schaffen.
Los geht es an der Kreuzung Elsässerstrasse/Hüningerstrasse: Dort werden die Grünphasen ab sofort zeitweise verkürzt, «sodass der stadteinwärts fahrende Autoverkehr nur noch dosiert in Richtung Voltaplatz rollt,» heisst es in der Mitteilung des Departements. Ziel sei es, den Rückstau aus dem Wohngebiet «in weniger empfindliche Gebiete zu verlegen». Damit soll zudem der Verkehrsfluss am Voltaplatz und am Lothringerplatz verbessert werden. Während die Grenzgänger vor dem Novartis Campus im künstlichen Stau stehen, können Tram und Bus am Voltaplatz ohne Zeitverlust verkehren.
Die Verkehrsplaner kennzeichnen das Projekt derzeit noch als «Pilotversuch». Vorerst werde der Verkehr in Richtung Voltaplatz nur in den Morgenstunden zwischen 06:30 und 09:30 Uhr stärker zurückgehalten.
Die kürzeren Grün-Phasen der Ampeln an der Kreuzung Elsässerstrasse/Hüningerstrasse würden zudem den öffentlichen Verkehr nicht behindern, da Tram und Bus hier über ein eigenes Trassee verfügen. Eine computergestützte Simulation des Amts für Mobilität habe gezeigt, dass auch keine negativen Auswirkungen auf die Kreuzung bei der Schlachthofstrasse zu erwarten seien. Autofahrende haätten zudem die Möglichkeit, von Frankreich her kommend über die Schlachthofstrasse auf die Autobahn zu fahren, um von dort ins Kleinbasel oder nach Basel Ost zu gelangen.
Weitere Kreuzungen folgen
Das Verkehrslenkungskonzept hat bereits vor einigen Monaten hohe Wellen geschlagen, nachdem die BaZ das kontroverse Dokument zugespielt erhielt und die Stau-Pläne veröffentlichte. Die Kreuzung Elsässerstrasse/Hüningerstrasse ist nämlich erst der Anfang. Weitere Kreuzungen sollen ebenfalls mit einem Dosiersystem ausgerüstet werden (siehe Bildstrecke).
Wie bei vielen Verkehrsprojekten in der Vergangenheit wird auch dies mit dem kantonalen Umweltschutzgesetz begründet. Dieses verpflicht Basel-Stadt, den motorisierten Individualverkehr zwischen 2010 und 2020 «um mindestens 10 Prozent zu senken.». Darum haben die Planer des BVD gemeinsam mit einem externen Büro eine Strategie «zur maximal möglichen Reduktion und Lenkung des motorisierten Individualverkehrs» ausgearbeitet, hiess es in diesem Dokument.
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