Nun folgt die juristische Schlacht gegen Libyen
Das Aussendepartement listet für die Aufarbeitung der Affäre die Rechtsbrüche des Ghadhafi-Regimes auf. Das Parlament verlangt Einblick in Geheimdienstunterlagen.

«Ich war gerädert.» So fasste Micheline Calmy-Rey gestern ihren Zustand zusammen, als sie in der Nacht zum Montag mit Max Göldi erschöpft, aber erleichtert in Zürich-Kloten gelandet war, nach einem Tag, an dem in Tripolis wieder einmal vieles anders verlief als geplant. Denn auch wenn die Aussenministerin die Freilassung von Göldi letztlich auf eine klare Strategie und die Hilfe europäischer Freunde zurückführte – sie musste bis zuletzt in Ghadhafis Zelt um den Erfolg zittern. Und zwischendurch drohte sie gar mit dem Mittel des diplomatischen Sitzstreiks, um das Prozedere am Laufen zu halten: «Wir haben ihnen gesagt, dass wir nicht ohne Göldi wieder zurückgehen», sagte Calmy-Rey.