Nun droht auch den Hedge-Funds das Aus
Die Grossen an Wallstreet werden unter Kontrolle gebracht. Ein schlechtes Omen für Hedge-Funds und Private-Equity-Firmen.
Die letzten Jahrzehnte herrschte für die amerikanischen Investmentbanker ein ideales Klima. Die Zinsen waren tief und Geld gab es im Überfluss: Das Kapital der Pensionskassen und Spargelder aus den aufstrebenden Entwicklungsländer wollten investiert sein.
In diesem Superkapitalismus erhielten die Investmentbanker Konkurrenz von Geldmanagern, die noch weniger reguliert waren, noch raffinierter investierten, noch höhere Risiken eingingen und noch mehr Rendite erzielten: Die Hedge-Funds und die Private Equity Firmen. Rund um Wallstreet entstand so eine Art Schatten-Finanzindustrie mit teilweise märchenhaften Gewinnen. Die besten Geldmanager wie George Soros, Henry Kravis oder Steve Schwarzman verdienten Hunderte von Millionen Dollars, jährlich.
Klassisches funktioniert nicht mehr
Die Finanzkrise sorgt nun für ein völlig verändertes Umfeld. In einem Rundschreiben von Bridgewater, einem bekannten Hedge-Fund wird es wie folgt beschrieben: «Wenn die Zinsen gegen Null tendieren, die Finanzintermediäre Bankrott sind und der Entschuldungsprozess läuft, dann scheinen die klassischen Finanzinstrumente nicht mehr zu funktionieren.» In diesem neuen Klima sind bereits drei der fünf Investmentbanken von Wallstreet umgekippt. Zwei suchen Schutz bei der amerikanischen Notenbank. Sie haben bekannt gegeben, sie würden ganz normale Geschäftbanken werden und sich der strengen Aufsicht der Notenbank unterziehen.
Was aber passiert mit den Hedge-Funds und den Private Equity Firmen? Nouriel Roubini, Professor an der New York University und einer der weitsichtigsten Warner dieser Krise sieht schwarz: «Als nächstes wird es einen Ansturm auf die hoch verschuldeten Hedge-Funds geben», schreibt er in der «Financial Times». «Hunderte von kleinen, jüngeren Funds sind exzessive Risiken eingegangen, sind schlecht geführt und könnten kollabieren. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass es in der aufgeblähten Hedge-Funds-Branche zu einem Massensterben kommen wird.»
Überflüssig und gut finanziert
Auch auf die Private-Equity-Firmen kommen schwere Zeiten zu. (Der Unterschied von Hedge-Funds und Private Equity ist ohnehin minimal.) Sie haben sehr viel Geld mit so genannten Leveraged Buyouts (LBOs) verdient. Viele davon waren überflüssig und mit viel fremdem Geld finanziert. «Selbst die grössten LBOs wie die von GMAC und Chrysler sind heute gefährdet», stellt Roubini fest.
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