Novartis schreibt 235 Millionen ab
Der Pharmakonzern stellt Entwicklung des Medikaments Aurograb ein.
Der Pharmakonzern Novartis gibt die weitere Entwicklung des Medikaments Aurograb zur Zusatzbehandlung von schweren Infektionen auf. Damit verbunden sind Abschreibungen von 235 Millionen Dollar im dritten Quartal 2008, wie der Pharmakonzern am Freitag bekannt gab.
Der Verzicht auf die weitere Entwicklung von Aurograb wurde von Novartis mit der ungenügenden Wirksamkeit des Medikaments begründet. Dies hätten die Resultate der Phase-II-Studien ergeben. Aurograb sollte als Zusatztherapie zu Antibiotika gegen Staphylokokken-Infektionen eingesetzt werden.
Die Einstellung des Aurograb-Projekts wird im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zu einem einmaligen Abschreiber von 235 Millionen Dollar in der Pharmadivision führen. Dieser Betrag reflektiere die gesamte Höhe des Projektwerts, schreibt Novartis.
Aurograb war im Jahr 2006 mit der Übernahme des britischen Biopharma-Unternehmens NeuTec Pharma für insgesamt 305 Millionen Pfund in die Novartis-Pipeline gelangt. Das zweite von NeuTec erworbene Pipelineprodukt Mycograb zur Zusatzbehandlung von schweren Pilzinfektionen soll dagegen weiterverfolgt werden, wie der Pharmakonzern festhielt. Es befindet sich in der Phase III und soll wie geplant weitergeführt werden.
Umsatzschätzungen für Aurograb waren bisher nicht in die Schätzungen der Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) sowie der Bank Vontobel eingeflossen, wie sie gleichentags festhielten. Der Vontobel-Analyst bezeichnete die Projekteinstellung dennoch als leichte Enttäuschung. Er werde die einmalige Abschreibung berücksichtigen und die Gewinnschätzung um rund 2,5 Prozent nach unten anpassen. Der ZKB-Analyst bezeichnete den Entscheid des Basler Pharmagiganten als vom Gefühl her eher negativ, was die risikobehaftete Pipeline von Novartis angehe.
Für die Kursentwicklung war das Aus für Aurograb jedoch nicht relevant: Die Novartis-Aktie legte am Freitag analog zum zum Blue-Chips-Index SMI um 0,7 Prozent zu und notierte zum Handelsschluss bei 61,55 Franken.
AP/pas
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