Notfallpraxis im Stadtspital Waid gefragt
Entgegen den Erwartungen der Stadt begeben sich nicht nur Personen ohne Hausarzt in die Notfallpraxis des Waidspitals. Mehr als 80 Prozent haben eigentlich einen anderen Doktor.

Die vor drei Jahren geschaffene Notfallpraxis im Stadtzürcher Waidspital entspricht einem Bedürfnis. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Patientinnen und Patienten um 14 Prozent auf 8100. Bei den Patienten komme die Notfallpraxis gut an, heisst es in einer Mitteilung des Stadtspitals Waid vom Donnerstag. Die wissenschaftliche Begleitforschung habe ergeben, dass 93 Prozent der Patienten mit der Notfallbehandlung «zufrieden» oder «sehr zufrieden» seien.
Geschaffen wurde die Notfallpraxis vor drei Jahren als Projekt des «Gesundheitsnetzes 2025» zur Entlastung der stark ausgelasteten Notfallstation. Ambulant behandelt werden Patienten mit leichteren medizinischen Problemen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt rund 60 Minuten. Erwartet worden war, dass sich vor allem Personen ohne eigenen Hausarzt in die Spitalnotfallpraxis begeben. Dem sei jedoch nicht so, heisst es in der Mitteilung. Mehr als 80 Prozent der Patienten hätten einen Hausarzt und fast 70 Prozent davon hätten diesen in den vergangenen sechs Monaten auch konsultiert.
Keine Konkurrenz zu Hausbesuchen
In der Spitalnotfallpraxis arbeiten neben Spitalangestellten auch rund 40 Zürcher Hausärztinnen und Hausärzte mit eigener Praxis. Gemäss den Ergebnissen der Begleitforschung ist die Notfallpraxis aber keine Konkurrenz für den traditionellen hausärztlichen Notfalldienst. Hausbesuche seien nach wie vor gefragt, nur das Publikum unterscheide sich. Die hausärztlichen Notfallbesuche würden öfter von Frauen mit allgemeinen medizinischen Problemen verlangt. Die Notfallpraxis des Stadtspitals Waid werde eher von Jüngeren, mehr Männern sowie Personen mit Verletzungen aufgesucht.
Durchgeführt wurde die wissenschaftliche Evaluation durch das Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich sowie durch das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Beide Forschungsinstitute empfehlen, die Notfallpraxis weiterzuführen.
SDA/pia
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