Nordkoreas Massen feiern einen «Wettersatelliten»
Jubeln im Gleichschritt, Klatschen auf Kommando: Hunderttausende nordkoreanische Soldaten und Zivilisten haben im Zentrum von Pyongyang den jüngsten Raketentest gefeiert – und ihren Machthaber.
Hunderttausende Nordkoreaner haben im Zentrum von Pyongyang den erfolgreichen Raketentest gefeiert. Die Menge bejubelte Reden von ranghohen Militärs sowie Regierungs- und Parteivertretern, die den Erfolg des Tests feierten, wie das Staatsfernsehen zeigte.
Der Raketentest sei ein Verdienst der «endlosen Loyalität, des Muts und der Weisheit» von Machthaber Kim Jong-un, sagte der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Jang Chol auf dem Kim-Il-sung-Platz. Zuvor hatte Kim für die Zukunft weitere Raketenstarts angekündigt.
Nordkorea hatte am Mittwoch eine Trägerrakete abgefeuert und damit nach eigenen Angaben einen Wettersatelliten ins All gebracht. Der Westen vermutet hinter dem Start dagegen einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm. Mehrere Nationen hatten das Land vorab aufgefordert, auf das Vorhaben zu verzichten.
Südkorea untersucht Trümmer
Nach dem nordkoreanischen Raketenabschuss hat die Marine Südkoreas Trümmerteile der ersten Stufe der Langstreckenrakete aus dem Meer geborgen. Es sei davon auszugehen, dass die Trümmer wichtige Informationen zum Stand der nordkoreanischen Raketentechnik lieferten, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul.
Bei dem geborgenen Raketenteil handelt es sich offenbar um einen Treibstofftank, der den Namen des Raketentyps Unha-3 trägt. An der Untersuchung sind zivile und militärische Experten aus Südkorea sowie US-Spezialisten beteiligt. Nordkorea hatte am Mittwoch eine Trägerrakete abgefeuert und damit nach eigenen Angaben einen Forschungssatelliten ins All gebracht. Der Westen vermutet hinter dem Start dagegen einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm. Die erste Stufe der Rakete fiel vor der Koreanischen Halbinsel ins Meer, die zweite ging östlich der Philippinen nieder. Einem südkoreanischen Medienbericht zufolge wurden die Trümmer der ersten Stufe 160 Kilometer westlich des Hafens von Gunsan aus 80 Metern Tiefe geborgen.
Vor einem im April gescheiterten Raketentest hatte Nordkorea sowohl Japan als auch Südkorea gewarnt, dass jeglicher Versuch, Raketenteile zu bergen, als Kriegserklärung gewertet werde. Eine solche Warnung wurde vor dem Raketentest vom Mittwoch jedoch nicht ausgesprochen. Das südkoreanische Verteidigungsministerium erklärte, da der Raketentest UNO-Resolutionen verletzt habe, handle es sich bei den Trümmerteilen um die «Waffe eines feindlichen Staates». Seoul sei deshalb nicht verpflichtet, diese an Pyongyang zurückzugeben.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch