Nordkorea sucht die Annäherung
Zur Beilegung der Spannungen mit Südkorea hat Nordkorea offiziell Gespräche ohne Vorbedingungen mit dem südlichen Nachbarn vorgeschlagen. Ein altbekanntes Muster, wie die Geschichte zeigt.

Eine entsprechende Erklärung wurde vom Komitee für die friedliche Wiedervereinigung Koreas veröffentlicht. Südkorea solle jeden «unnötigen Zweifel ablegen» und positiv auf den Vorschlag antworten, hiess es. «Wir schlagen formal eine bedingungslose und frühe Aufnahme von Gesprächen zwischen den Obrigkeiten in Nordkorea und Südkorea vor». Zeit, Ort sowie die Frage, auf welcher Ebene der Dialog aufgenommen werde, sollte gemeinsam vereinbart werden.
Ausserdem kündigte das Komitee an, ein Büro für die innerkoreanische wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Grenzstadt Kaesong im Norden wieder öffnen zu wollen. Das Büro hatte Nordkorea angesichts der Spannungen im vergangenen Jahr geschlossen.
Nichts Überraschendes
Beobachter erkennen in der Gesprächsbereitschaft Nordkoreas ein bekanntes Muster: Zunächst schaffe Pyongyang eine Krise, um dem Westen dann Verhandlungen anzubieten und sich so dringend benötigte Hilfslieferungen an Nahrungsmitteln, Treibstoff und anderen wichtigen Gütern zu verschaffen.
Ein Sprecher des Vereinigungsministeriums in Seoul teilte mit, man überprüfe die Erklärung aus Pyongyang. Wenige Tage zuvor hatte Südkorea einen Aufruf Pjöngjangs zu Verhandlungen auf hoher Ebene zurückgewiesen. Die Spannungen zwischen beiden Ländern waren Ende vergangenen Jahres eskaliert.
Heftigster Angriff seit 1953
Nordkorea hatte im November die rund elf Kilometer vor seiner Küste gelegene südkoreanische Insel Yeonpyeong mit Granaten beschossen. Dabei kamen vier Menschen ums Leben. Ausgelöst wurde der Zwischenfall durch ein südkoreanisches Manöver, durch das sich der Norden provoziert fühlte. Es war der erste Angriff Nordkoreas auf von Zivilisten bewohnte Gebiete seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953.
SDA/jak
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