Nokias Suche nach neuer alter Grösse
Der finnische Mobilfunkkonzern hat in seinen Smartphones bislang vor allem Symbian eingesetzt. Das Betriebssystem war lange Jahre Weltmarktführer. Doch 2010 wurde der Wechsel eingeläutet.

Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia hat in seinen Smartphones bislang vor allem das Betriebssystem Symbian eingesetzt. Die Symbian-Software ist Open Source und wird von Nokia verwaltet. Genutzt wurde das System lange auch von vielen anderen Herstellern wie Sony-Ericsson, Samsung, Motorola und LG. Das System war lange Jahre Weltmarktführer.
Symbians einstige Grösse
2010 kam aber ein Wandel: Googles Betriebssystem Android wurde das weltweit meistverkaufte Smartphone-System. Innerhalb eines Jahres wuchs Androids globaler Marktanteil von 8,4 auf 32,5 Prozent. Nokias Symbian liegt dahinter auf 31 Prozent. Apples kommt mit iOS, dem System im iPhone, auf 16,2 Prozent, wie der Marktforscher Canalys meldete.
Ein Grund für den Rückgang bei Symbian ist, dass das System von seinen Möglichkeiten her nicht mit dem konkurrieren kann, was iOS oder Android bieten. Zuerst Sony-Ericsson und dann auch Samsung kehrten Symbian inzwischen auch den Rücken.
Windows Phone 7 hat noch Potenzial
Noch kaum eine Rolle bei den Marktanteilen spielt Windows Phone 7, das erst im Oktober vorgestellte Betriebssystem von Microsoft, das sich durchaus mit Android messen kann. Da inzwischen etliche Hersteller auch Geräte mit Windows Phone im Angebot haben, dürfte sich der Marktanteil schon bald vergrössern, der Ende des Jahres noch bei drei Prozent lag.
Daneben entwickelt Nokia in Zusammenarbeit mit Intel auch noch das Betriebssystem MeeGo für internetfähige Mobilgeräte. Die auf dem freien Betriebssystem Linux basierende Software soll auch weiterentwickelt werden und vielleicht längerfristig eine Perspektive bieten. MeeGo sollte bei Nokia Maemo ablösen, das in einigen Highend-Geräten verwendet wird.
Neue Geräte mit Meego
Die nun angekündigte Allianz mit Microsoft ist keine Überraschung: Bevor Elop im September die Führung von Nokia übernahm, war der Kanadier Manager bei dem US-Softwarekonzern. Experten hatten mit einer Zusammenarbeit mit Microsoft gerechnet.
Nokia hält aber auch weiter an seinem bisherigen Betriebssystem Symbian fest, wie das Unternehmen mitteilte. Zudem soll das neue Betriebssystem Meego, das bisher noch nicht auf dem Markt ist, weiterentwickelt werden. Noch in diesem Jahr will Nokia Geräte anbieten, die mit Meego laufen.
Mitarbeiter streiken
Bei einer Pressekonferenz in London kündigte Elop zudem eine «beträchtliche Streichung von Arbeitsplätzen» an. Davon seien Standorte in der ganzen Welt betroffen, auch in Finnland. Die Zahl der Entlassungen und die neben Finnland betroffenen Länder nannte Elop nicht.
Zudem schwor Elop seine Mitarbeiter schon auf Sparmassnahmen ein: «Es wird erhebliche Kürzungen geben.» Der Konzern habe zu hohe Kosten. Genauere Zahlen werde es erst später geben. Nokia zählte Ende 2010 knapp 132'500 Mitarbeiter.
Trotzdem legten rund 1000 Mitarbeiter des finnischen Unternehmens die Arbeit nach der Ankündigung nieder. Wie der Radiosender YLE am Freitag berichtete, traten Mitarbeiter der Nokia-Fabrik in Tampere in einen Proteststreik. Die Beschäftigten verlangten Auskunft über die Zukunft ihrer Arbeit mit dem Smartphone-Betriebssystem Symbian.
An der Börse abgestraft
Anleger reagierten mit Skepsis: An der Börse von Helsinki sorgten die Ankündigungen für einen Einbruch der Nokia-Aktie. Am Freitagnachmittag lagen die Papiere 12,6 Prozent im Minus bei 7,13 Euro.
dapd/sda/rek
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