Prostituierte im LockdownNicoles langes Warten auf den nächsten Freier
Corona und die Abstandsregeln ruinieren auch den Prostituierten das Geschäft. Eine von ihnen ist Nicole, die normalerweise im Kleinbasel anschafft.

Nicole* nimmt den Videoanruf auf der Terrasse entgegen. Hinter ihr sieht man einen sauber gemähten Rasen und bunte Blumen. Sie sitzt hinter dem Haus ihrer Mutter in einer kleinen Fricktaler Gemeinde. Seit zwei Wochen lebt die 32-Jährige wieder im Elternhaus – 18 Jahre nachdem sie wegen des ständigen Streits in eine Pflegefamilie gekommen war. Es war die Corona-Krise, die Nicole zur Rückkehr zwang. Die kleine, kurvige Frau mit den rot gefärbten Haaren arbeitet als Prostituierte. Freiwillig, irgendwie.