«Zwingli» läuft. Woran liegt's?
Er läuft und läuft und läuft. «Zwingli» haben in der Deutschschweiz bereits über 160'000 Zuschauer gesehen. Ende März wird der Film auch in der Romandie starten. Doch warum funktioniert das Reformationsdrama so gut?
Um einen Kassenhit zu landen, müssen mehrere Faktoren zusammenspielen. «Zwingli» konnte beim Filmstart auf flächendeckende Werbung zählen, das Filmteam zeigte sich landauf, landab bei Spezialvorstellungen. Das begünstigte eine gute Mundpropaganda.
Dass der Film nicht wie andere Werke nach der Startwoche einbricht, hat aber noch andere Gründe. «Den Begriff ‹Reformation› lebendig vorgeführt zu bekommen, ist ein Versprechen, das offenbar zieht», sagt Frank Braun, Kinobetreiber in Zürich und Luzern. «Die ausgesprochen hohen Besucherfrequenzen tagsüber lassen darauf schliessen, dass der Film insbesondere Senioren anspricht.»
Starke weibliche Stimme
Edna Epelbaum, die in Bern und Biel Kinos betreibt, vermutet: «Der Film ist ein klassisches Historiendrama, aber aus heutiger Perspektive erzählt, was sich zum Beispiel an der Figur der Anna Zwingli zeigt.» Tatsächlich dürfte der Erfolg des Films nicht zuletzt darauf beruhen, dass er nicht bloss männlichen Helden huldigt, sondern auch eine starke weibliche Stimme hat.
Und was sagt der Regisseur? «Zwingli bietet eine Form der Identitätsstiftung, macht Lust auf die Geschichte unseres Landes und zeigt, wie viel von damals heute noch aktuell ist, nicht zuletzt in Bezug auf gesellschaftliche Hierarchien», meint Stefan Haupt. «Man muss nicht gläubig sein, um diesen Film zu schauen. Aber Kirche und Religion sind heute unterschwellig immer noch weit präsenter, als wir annehmen.»
Ausserdem stösst «Zwingli» über Zürich hinaus in der ganzen Deutschschweiz auf Anklang. Und zwar nicht nur in reformatorischen Stammlanden, sondern auch in katholischen Orten wie Luzern oder Einsiedeln. Das muss man erst mal schaffen. (zas)
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