Neuseeland zwingt Google in die Knie
Der Online-Riese hatte den Namen eines Mordverdächtigem veröffentlicht und dafür heftige Kritik geerntet. Nun werden die Bedingungen für Nachrichten geändert.

Nach der gesetzeswidrigen Veröffentlichung des Namens eines Mordverdächtigen hat Google zugestimmt, seine Bedingungen für Nachrichten in Neuseeland zu ändern. Der Internet-Riese reagierte damit am Freitag auf Kritik des neuseeländischen Justizministers Andrew Little.
Little hatte den Internetriesen für eine im vergangenen Dezember veröffentlichte Nachrichten-Rundmail kritisiert. Darin informierte Google seine Nutzer über Nachrichteninhalte und nannte den Namen eines wegen Mordes angeklagten Mannes. Little warf dem Internetkonzern vor, damit dem neuseeländischen Rechtssystem und der Familie des Opfers «den Mittelfinger gezeigt zu haben». Die Veröffentlichung des Namens des Tatverdächtigen verstiess gegen eine gerichtliche Auflage.
Zunächst hatte Google sich geweigert, seine Standards für Veröffentlichungen zu ändern. Am Freitag erklärte der Internetkonzern, es habe einen Fehler in der Kommunikation gegeben. Man respektiere das Recht auf einen fairen Prozess und nehme den Fall ernst. Die Google-Trend-Suche, die zur Veröffentlichung des Namens geführt habe, werde in Neuseeland eingestellt.
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb weniger Monate, dass die neuseeländische Regierung ein Internet-Unternehmen zur Verantwortung zieht. Nach dem von einem Rechtsextremen verübten Anschlag auf Moscheen in Christchurch mit 51 Todesopfern hatte die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern Onlinenetzwerke zum Löschen von Hass im Internet gedrängt.
AFP/nag
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