Neuer SBB-Zug bringt kleine Firmen in Schwierigkeiten
Weil die neuen Doppelstockzüge von Bombardier erst Ende 2015 ausgeliefert werden, geraten Schweizer Zulieferer in finanzielle Nöte. Denn sie hatten die Auslastung und Einnahmen bereits fix einkalkuliert.

Vor gut einem Jahr verkündeten die SBB und der Zughersteller Bombardier, dass sich die Auslieferung der 59 neuen Doppelstockzüge um zwei Jahre zum ursprünglich geplanten Termin verzögert. Wie die «Aargauer Zeitung/Nordwestschweiz» heute berichtet, geraten deswegen nun kleinere Schweizer Zulieferer in finanzielle Schwierigkeiten. «Wir mussten neue Geldgeber suchen, weil wir produziert haben, dann aber nicht liefern konnten», sagte der Chef eines Kleinbetriebes, der nicht öffentlich genannt werden will, gegenüber der Zeitung.
Die Direktorin des Bahnindustrieverbandes Swissrail, Michaela Stöckli, kennt das Problem: «Vor allem für kleinere Lieferanten ist die Situation aufgrund der Verzögerungen prekär», sagte sie gegenüber der Zeitung. Ausserdem könnten sie sich kaum wehren, denn sie wollten auch bei künftigen Projekten wieder zum Zug kommen.
Weitere Verzögerung vermutet
Bei Bombardier zeigt man sich überrascht über diese Meldung. Ein Sprecher sagte gegenüber der Zeitung, man habe von solchen Vorfällen bei Schweizer Lieferanten keine Kenntnis gehabt. «Würde ein solcher Lieferant an uns herantreten, würden wir sicher Gespräche führen und nach Lösungen suchen.»
Innerhalb der Branche bezweifelt man unterdessen, ob Bombardier den Auslieferungstermin auf Ende 2015 wird einhalten können. «Die Züge kommen wohl eher drei als zwei Jahre zu spät», sagten mehrere voneinander unabhängige Quellen zur «Aargauer Zeitung/Nordwestschweiz». Bombardier dementiert diese Vermutung. «Das können wir nicht bestätigen», sagte der Sprecher der Firma.
Bombardier mahnt zur Pünktlichkeit
Doch in einem im Januar verschickten Schreiben an die Lieferanten betonte Bombardier die Wichtigkeit des SBB-Auftrages und kündigte an, ab Juli 2013 Typentests durchzuführen. «Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie Strafzahlungen ausgesetzt werden, wenn Ihre Bauteile nicht verfügbar sind und dadurch die einwandfreie Durchführung des Testprogramms verhindert wird.»
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