Neuer Finanzskandal um Derivatehändler in den USA
New York In den USA gibt es offenbar erneut einen grossen Finanzskandal.
Acht Monate nach der Pleite des grossen Derivatehändlers MF Global ermitteln die Behörden gegen ein anderes wichtiges Unternehmen der Branche, die Peregrine Financial Group (PFG). Die Finanzaufsicht CFTC wirft dem Derivatehändler und seinem Chef Russell Wasendorf in einer am Dienstag vor einem Gericht in Illinois eingereichten Klage vor, Kundengeld veruntreut zu haben. Das Unternehmen machte demnach falsche Angaben zu seinem Guthaben, mehr als 200 Millionen Dollar (163 Millionen Euro) seien verschwunden. Das «Wall Street Journal» berichtete am Dienstagabend (Ortszeit), PFG habe Insolvenz beantragt. «Alle sind weg, es gibt keine Angestellten mehr», sagte der Analyst und frühere PFG-Beschäftigte Phyl Flynn. Finanzmedien berichteten von hunderten Entlassungen bei dem Derivatehändler. PFG galt bislang als renommierter Derivatehändler. Derivate sind komplizierte Finanzprodukte, die eine Art Wette auf die Entwicklung anderer Wertpapiere oder etwa von Währungen oder Rohstoff-Preisen darstellen. MF Global hatte im Oktober Insolvenz anmelden müssen, nachdem sich das Unternehmen mit Staatsanleihen verschuldeter Euro-Staaten verspekuliert hatte. Das Unternehmen hatte für rund 6,3 Milliarden Dollar Staatsanleihen gekauft, mehr als die Hälfte davon waren Schuldpapiere aus den Krisenländern Italien und Spanien. MF Global gilt damit als erstes Wall-Street-Unternehmen, das wegen der Schuldenkrise in der Eurozone zu Fall gekommen ist. Nach der Pleite konnte die Geschäftsführung nicht erklären, wo 1,2 Milliarden Euro Kundengeld verblieben waren.
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