Saniertes Antilopenhaus im Zoo BaselNeuer Anstrich darf Giraffe nicht zum Lecken reizen
Der Zoo Basel hat das neu sanierte Antilopenhaus wiedereröffnet. Den Bedürfnissen der Giraffen, der Okapis und der Kudus, sowie der Besucher und Mitarbeitenden wurde Rechnung getragen.

Sie heissen Ebony, Xambru und Imba. Ihre Adresse lautet Antilopenhaus Zolli Basel und sie haben ein frisch renoviertes Zuhause: Das 111 Jahre alte Haus ist frisch gestrichen und energetisch auf dem neusten Stand. Angeschlossen an eine neu gestaltete Aussenanlage erscheinen ihre Gehege wie gemütliche Zimmer. Nachdem das älteste Gebäude im neoklassizistischen Stil während sechs Monaten saniert worden und anschliessend Corona-bedingt länger geschlossen geblieben ist, stehen seine Türen jetzt für Besucher wieder offen.
Den Anlass für die Sanierung gab die schlechte Energiebilanz. Direktor Oliver Pagan zählt abgesehen von der gesteigerten Energieeffizienz drei weitere Vorteile des Umbaus auf: Die Tierhaltung, das Besuchererlebnis und die Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende konnten optimiert werden.
Appetitliche Baumaterialien
Salathé Architekten Basel AG führte den 1,5 Millionen Franken teuren Umbau unter der Devise «Räume weiterdenken und Tiere mitdenken» durch. Anders als bei der Sanierung von gewöhnlichen, von Menschen bewohnten Gebäuden, so erklärt Dominique Salathé, sei die Rücksichtnahme auf unterschiedlichste Bedürfnisse von Mensch und Tier zentral gewesen. An erster Stelle erwähnt der Architekt weder die Energieeffizienz des Gebäudes noch die besonders imposante Raumwirkung, sondern die Tiere. Das Wohl der Tiere, Arbeitsbedingungen, Besuchererlebnis und Energieverbrauch – unterschiedlichste Aspekte seien berücksichtigt und im Ergebnis der Sanierung vereint worden, hiess es an der Medienorientierung vom Mittwoch.
Obschon an der Fassade über dem Eingang in Grossbuchstaben «Antilopenhaus» zu lesen ist, wohnt darin keine einzige Antilope. Im Lauf der Jahre hat sich der Tierbestand im ältesten Tierhaus des Zolli stets verändert. Dafür können Giraffen, Okapis und Kudus beim Essen, Faulenzen und Herumblödeln beobachtet werden. Bei der Wahl des Fassadenanstrichs musste eine Farbe gewählt werden, die für die Bewohner nicht giftig ist. Gleichzeitig, erzählt Salathé, dürfe der Anstrich Giraffe und Co. nicht schmecken und zum Lecken reizen. Ansonsten wäre vermutlich relativ rasch eine nächste Sanierung nötig.
Dem Wohl aller drei Tierarten im Antilopenhaus, so sind sich Pagan und Salathé einig, ist Rechnung getragen worden. Der Bodenbelag ist jetzt nicht nur rutschfest, sondern hält die Tiere bei winterlichen Temperaturen auch wohlig warm. Neben einer umfassend sanierten Heizung stellt auch ein neues Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sicher, dass die Vierbeiner weder schwitzen noch frieren. Zudem profitieren sie auch von den optimierten Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden: In einer neuen Küche kann ihr Futter einfacher zubereitet werden.
«Los emol» – der Podcast der Basler Zeitung
«Los emol» beleuchtet Themen, die Basel bewegen. Moderiert von René Häfliger. Abonnieren Sie den Podcast über Apple Podcasts, Google Podcasts, Spotify oder jede gängige Podcast-App.
Fehler gefunden?Jetzt melden.