Politik zum Fall MaisanoNeue Untersuchung entlarvt Versagen auf allen Ebenen
Die Probleme in der Herzklinik haben das Zürcher Unispital erschüttert. Die parlamentarische Aufsichtskommission empfiehlt tiefgreifende Reformen.
Seit 2013 hat das Unispital ein Herzzentrum – doch statt zusammenzuarbeiten, stritten sich die Chefs von Kardiologie und Herzchirurgie.
Foto: Sabina Bobst
Francesco Maisano soll wissenschaftliche Studien geschönt, Komplikationen bei Eingriffen unterschlagen und finanzielle Interessen an Implantaten den Patienten nicht offengelegt haben. Diese Vorwürfe hatte ein Whistleblower gegen den ehemaligen Leiter der Klinik für Herzchirurgie erhoben, und eine erste externe Untersuchung hat sie zum Teil bestätigt. Maisano hat stets alle Vorwürfe bestritten. Das Unispital hat sich im September von ihm getrennt. Jetzt legt die kantonsrätliche Aufsichtskommission, die den Fall ebenfalls untersucht hat, ihren 85-seitigen Bericht vor. Er enthält brisante Feststellungen – und weitgehende politische Forderungen.
