Neue Rolle für Arzthelferinnen
Für Praxisassistentinnen gibt es bald eine Zusatzausbildung zur Betreuung chronisch Kranker. Damit sie aber den Arzt entlasten können, müssen die Krankenkassen sie zuerst zur Behandlung zulassen.

Die medizinische Praxisassistentin (MPA) nimmt Telefonate entgegen, führt den Terminkalender, erledigt die Post und nimmt Blutproben fürs Labor. Dieses klassische Berufsbild der Arzthelferin könnte bald überholt sein. Denn die Ärzteverbindung FMH will sie vermehrt für ärztliche Tätigkeiten einsetzen. MPA mit einer Zusatzausbildung sollen mithelfen, den Hausarztmangel zu beheben. Infrage kommen etwa Routineabklärungen bei chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Asthma oder Diabetes. Bei solchen Krankheiten werden oft Checklisten angewendet, um periodisch den Gesundheitszustand zu überprüfen. Blutdruck messen, Laborwerte checken oder die Durchblutung der Füsse testen: Solche Tätigkeiten, die heute dem Arzt obliegen, könnten aus Sicht der FMH an die Praxisassistentin delegiert werden. «Dies würde wesentlich zur Entlastung der Hausärzte beitragen», sagt Hausarzt und FMH-Vizepräsident Ernst Gähler. Denn 60 bis 80 Prozent der Hausarztkonsultationen entfielen auf chronisch Kranke. Dieser Anteil wird mit der Alterung der Bevölkerung noch zunehmen.