Neue Blackberrys ohne Tastatur
Die Smartphones des kriselnden Herstellers RIM, die noch in diesem Jahr erscheinen, werden neu über einen Touchscreen bedient. Die RIM-Aktien tauchten gestern auf den tiefsten Stand seit neun Jahren.

Die ersten Blackberrys mit dem neuen Betriebssystem von RIM erhalten keine Tastatur. Die Smartphones, die noch in diesem Jahr erscheinen sollen, werden über einen Touchscreen bedient, wie RIM-Sprecherin Rebecca Freiburger erklärte. Die Software Blackberry 10 werde in Zukunft auch für Geräte mit Tastatur angeboten. Einen Zeitpunkt konnte sie nicht nennen.
Mit Blackberry 10 will RIM Multimedia-Anwendungen ermöglichen, die von den Kunden nachgefragt werden. Gleichzeitig halten viele Unternehmenskunden an ihrem Blackberry fest, weil er eben im Gegensatz zum iPhone und Geräten mit Googles Android-System noch über eine Tastatur verfügt. Blackberry 10 ist schon ein Jahr im Verzug. Der Hersteller befürchtet offenbar, dass bei einer weiteren Verzögerung zum Einbau einer Tastatur noch mehr Kunden zur Konkurrenz abwandern könnten.
Dramatische Verkaufseinbrüche
Der Anteil von RIM am amerikanischen Smartphone-Markt ist bereits dramatisch gesunken. Während er 2009 noch bei 44 Prozent lag, betrug er im vergangenen Jahr nur zehn Prozent. Der kanadische Konzern hat bereits mit Entlassungen begonnen, um Kosten zu sparen.
Die RIM-Aktien sind am Montag an der Technologiebörse Nasdaq auf den tiefsten Stand seit neun Jahren gesunken. Die Papiere von RIM schlossen am Montag mit einem Minus von 7,7 Prozent bei 9.11 Dollar. Zwischenzeitlich hatten sie sogar auf 9.01 Dollar gelegen, dem niedrigsten Wert seit 2003. Seit ihrem Höchstwert im Jahr 2008 haben die RIM-Aktien 94 Prozent ihres Werts verloren.
Weitere Kursstürze vorhergesagt
Zuvor hatte der Morgan-Stanley-Analyst Ehud Goldblum am Montag weitere Kursstürze für das kanadische Unternehmen im laufenden Quartal vorhergesagt. Er rechne mit sieben Dollar pro Aktie, sagte er und unterbot damit die Prognosen vieler anderer Wallstreet-Analysten.
RIM kämpfe auf drei Fronten, sagte Goldblum – mit alternden Handys, einem geringeren Wachstum im weltweiten Smartphone-Markt und einem voraussichtlichen Rückgang der Verkäufe vor dem Start der neuen Blackberry-10-Software.
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